Ein fataler Justizirrtum kostete einen Australier 1922 das Leben. 86 Jahre nach seiner Hinrichtung wurder er nun begnadigt.
Ein fataler Justizirrtum: Der Gouverneur des australischen Staates Victoria, David de Kreter, hat einen vor 86 Jahren zum Tode am Strang verurteilten Mann begnadigt - posthum. Der 28-jährige Colin Campbell Ross wurde 1922 wegen Vergewaltigung und Mord an der zwölfjährigen Alma Tirtschke hingerichtet. Neue Beweise haben die Verurteilung inzwischen als falsch erscheinen lassen. Angehörige von Täter und Opfer hatten eine Petition für Ross' Begnadigung eingereicht.
Fragwürdiger Beweis
Der einzige Schuldbeweis in dem Prozess
waren damals angebliche Haare des Opfers im Bett des mutmaßlichen Täters.
Damit sah es das Gericht als erwiesen an, dass Ross das Mädchen in seinem
Saloon mit Alkohol benommen gemacht und sie dann vergewaltigt und ermordet
hatte. Trotz Alibis wurde er vier Monate nach der Urteilsverkündung
aufgeknüpft. Der Fall bekam eine neue Wendung als der Autor Kevin Morgan ein
Buch über ihn verfasste. Er arrangierte eine forensische Untersuchung der
Haare. Dabei stellte sich heraus, dass sie nicht von Tirtschke stammten.
Viktoria schaffte die Todesstrafe 1975 ab.