Interne Polizeikonflikte als möglicher Hintergrund

Blutbad in Paris: Ermittler suchen nach Motiv des Angreifers

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Laut Medienberichten könnten interne Polizeikonflikte einen möglichen Hintergrund für das Blutbad in Paris darstellen.

Paris. Nach einer tödlichen Messerattacke in der Pariser Polizeipräfektur suchen Ermittler das Motiv des Angreifers. Der 45 Jahre alte Mitarbeiter des Polizeihauptquartiers im Herzen der französischen Hauptstadt hatte am Donnerstag vier Menschen mit einem Messer getötet und war dann erschossen worden.
 
Der in dieser Form beispiellose Fall löste in Frankreich Entsetzen und Trauer aus. Staatschef Emmanuel Macron und Regierungsmitglieder begaben sich an den Tatort, um mit Mitarbeitern zu sprechen.
 
Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Laut Medien ist der wahrscheinliche Hintergrund der Tat ein interner Konflikt innerhalb der Polizeibehörde. Ein terroristischer Hintergrund könne aber nicht ausgeschlossen werden. Frankreich wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert, die Angst vor Attentaten ist deshalb hoch.
 
Blutbad in Paris: Ermittler suchen nach Motiv des Angreifers
© . Martin BUREAU / AFP
 
Der Wohnsitz des mutmaßlichen Täters wurde durchsucht, sagte Chefermittler Rémy Heitz. Wie Justizkreise ergänzten, wurde die Frau des Täters in Polizeigewahrsam genommen. Laut Medien war der 45-Jährige in der als sensibel geltenden Abteilung "Direction du Renseignement" der Polizeibehörde eingesetzt - in dieser Abteilung geht es unter anderem um den Kampf gegen Terrorbedrohungen.
 
Die Tat ereignete sich laut Innenminister Christophe Castaner zwischen 12.30 und 13.00 Uhr. Er sprach von einem "mörderischen Lauf". Der mutmaßliche Täter habe ein Keramikmesser benutzt, berichtete der Sender BFMTV.
 
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