Ken Richey wurde 1986 zum Tode verurteilt - wegen fahrlässiger Tötung eines Zweijährigen. Nun kam der Brite frei - nach 20 Jahren in der Todeszelle.
Nach zwanzig Jahren in einer Todeszelle im US-Bundesstaat Ohio ist der Brite Ken Richey am Montag freigekommen. Er legte im Fall der Tötung einer Zweijährigen keinen Widerspruch gegen eine Verurteilung in drei Anklagepunkten ein. Damit wurde sein Strafmaß einer Absprache folgend auf die bereits von ihm abgebüßte Zeit festgelegt und er konnte das Gefängnis verlassen.
1986 verurteilt
Richey, der vor dreizehn Jahren ein Mal nur eine
Stunde von seiner Hinrichtung entfernt war, wurde bereits 1986 verurteilt.
Fast am Ende seiner Berufungsmöglichkeiten angelangt, hob 2005 schließlich
ein Berufungsgericht das Todesurteil auf. Diese Entscheidung wurde im August
dieses Jahres bestätigt.
Richey wies den Vorwurf, einen Brand gelegt zu haben, bei dem ein zweijähriges Mädchen ums Leben kam, stets zurück. Der 43-Jährige hatte der Absprache mit der Staatsanwaltschaft, die ihm nun die Freiheit sichert, bereits Ende Dezember zugestimmt. Kurz vor einem Gerichtstermin wurde Richey jedoch wegen Herzbeschwerden in ein Krankenhaus eingeliefert.
Kein Schuldeingeständnis
Richeys Anwalt hatte damals
erklärt, sein Mandant werde die ihm zur Last gelegten Straftaten wie
fahrlässige Tötung und Gefährdung eines Kindes nicht weiter bestreiten. Ein
Schuldeingeständnis soll damit allerdings nicht verbunden sein, wie sein
Anwalt betonte. Richey hat in der Zeit seiner Haft Unterstützung von
Mitgliedern des britischen Parlaments und vom verstorbenen Papst Johannes
Paul II. bekommen.