Die beiden Frauen sind 77 und 79 Jahre alt. Sie wollten in einer der drei olympischen "Protestzonen" demonstrieren.
Die Pekinger Stadtverwaltung hat zwei alte Frauen zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, weil sie in einer der drei olympischen "Protestzonen" demonstrieren wollten. Die beiden Rentnerinnen im Alter von 77 und 79 Jahren hätten nach dem fünften vergeblichen Versuch, bei der Polizei eine Demonstration anzumelden, einen Bescheid von der Pekinger Stadtverwaltung erhalten, wonach sie wegen "Störung der öffentlichen Ordnung" zu einem Jahr "Reform durch Arbeit" verurteilt worden seien. Dies berichtete die Menschenrechtsorganisation "Human Rights in China" am Mittwoch. IOC-Sprecherin Giselle Davies erklärte, ihr sei der Fall nicht bekannt.
In den rund tausend chinesischen "Umerziehungs"-Straflagern des "Laogai"-Systems ("Reform durch Arbeit") befinden sich Hunderttausende von Regimegegnern. Die Sponsoren der Olympischen Spiele in Peking ignorieren laut Human Rights Watch (HRW) Menschenrechtsverletzungen in China. Die zwölf Hauptsponsoren hätten es versäumt, sich über die zunehmende Pressezensur, Enteignungen und Ausbeutung von Wanderarbeitern vor und während der Spiele zu äußern. Das Schweigen der Sponsoren widerspreche ihrem angeblichen "sozialen Engagement", erklärte HRW-Asien-Direktorin Sophie Richardson, und habe die chinesische Regierung nur ermutigt sowie dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erlaubt, die chinesischen Menschenrechtsverletzungen ebenfalls zu ignorieren.