Wie eine Fledermaus können Computer per Ultraschall die Laufzeit und die Frequenz tausender Echos wahrnehmen.
Tübinger Forscher haben ihrem Computer beigebracht, wie eine Fledermaus zu "sehen". Per Ultraschall kann der Rechner mit erstaunlicher Sicherheit verschiedene Pflanzen erkennen, wie die Gruppe um Yossi Yovel von der Universität Tübingen berichtete. Die Technik der Fledermaus zur Klassifizierung von Pflanzen sei weniger kompliziert als gedacht, schreiben die Forscher im Fachblatt "Computational Biology" der Public Library of Science (PLoS).
Komplexer Ultraschall
Diesen Prozess hatten Wissenschafter bisher
als sehr kompliziert eingeschätzt, weil Pflanzen - etwa wegen der Vielzahl
ihrer Blätter - ein komplexes Ultraschallecho haben. Die Forscher nahmen
tausende Echos von Pflanzen fünf verschiedener Arten auf. Zur Auswertung der
Signale konzentrierten die Forscher sich auf zwei Informationen: Die
Laufzeit und die Frequenz des Echos.
Lage des Blattes
Die Laufzeit sage zum Beispiel etwas über die
Lage eines Blattes im Raum aus, erläuterte Yovel. Von weiter entfernten
Blättern benötige das Echo länger. Die Frequenz des Echos liefere
Informationen über die Beschaffenheit der Blätter. "Man kann daran zum
Beispiel erkennen, ob ein Blatt groß oder klein ist." Auch über die
Blattform liefere die Frequenz Aufschlüsse.
Pflanzen identifizieren
Mit diesem Vorgehen ließen sich die
untersuchten Pflanzen mit großer Sicherheit identifizieren, sagte Yovel.
Generell erlaubten die Forschungsergebnisse, die Wahrnehmung von
Fledermäusen besser zu verstehen.