Vermutung

Defektes Höhenruder schuld an Airbus-Horror

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Der Airbus wurde 100 Meter nach oben gerissen und stürzte dann nach unten. Spätfolgen für die Verletzten sind nicht auszuschließen.

Kurz vor dem Beinahe-Absturz einer Qantas-Maschine mit 313 Menschen an Bord in Australien hat ein elektronischer Alarm am Höhenruder signalisiert. Der Airbus A330-300 sei auf dem Flug nach Perth am  Dienstag in 11.000 Metern Höhe plötzlich 100 Meter nach oben gerissen worden und dann mit der Flugzeugnase nach unten gestürzt.

36 Verletzte
Bei dem Zwischenfall waren vor allem im hinteren Teil der Maschine 36 Menschen verletzt worden, zwölf davon schwer. Diejenigen, die nicht angeschnallt waren, wurden an die Decke der Kabine geschleudert und von umherfliegenden Gepäckstücken verletzt. Der Pilot fing die Maschine ab und legte eine sichere Notlandung auf einem abgelegenen Militärflughafen bei Exmouth hin. Die Schwerverletzten wurden mit der Flugambulanz ins 1.200 Kilometer entfernte Perth gebracht. Ein Arzt schloss nicht aus, dass einige Rückenmarksverletzungen erlitten. Es sei noch zu früh, um bleibende Schäden festzustellen

Todesangst an Bord
Passagiere berichteten von Todesangst an Bord von Flug Qf72. Ein Mann schätzte, dass die Maschine innerhalb von Sekunden 2.000 Meter absackte. "Wir sahen den armen Buben neben uns, wie er an die Decke gerissen wurde und dort drei Sekunden hing, bevor sein Vater ihn zurück in seinen Sitz zog", sagte Passagier Mark Bell in einem Interview. Der Brite Keith Burns verglich den Zwischenfall mit dem Gefühl in einem Freifall-Simulator im Vergnügungspark. "Die Kabine sah anschließend aus, als sei ein Hurrikan durchgezogen, wie ein Kriegsschauplatz", berichtete er. Die Maschine sei wie ein Stein abgesackt. Die Passagiere hätten in Panik geschrien.

"Wir werden uns die Wartung und Vorgeschichte der Maschine ansehen und mit Sicherheit mit anderen Besitzern von A330 reden ..., weil wir wissen wollen, ob so etwas schon mal passiert ist", erklärte Ian Sangston von der Transportsicherheitsbehörde im Rundfunk. Experten des Flugzeugbauers Airbus sind nach Berichten australischer Medien inzwischen auf dem Weg zu dem Militärflughafen, auf dem die Maschine gelandet war.

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