Schwerer Betrug

Deutsche tötete Senior und kassierte Pension: Dreieinhalb Jahre Haft

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Sie hatte zugegeben, den 1920 geborenen Mann aus Angst vor einer Vergewaltigung erst mit einem Messer angegriffen und dann mit zwei Beilhieben erschlagen zu haben. 

Magdeburg. Das Landgericht Magdeburg hat am Donnerstag eine Frau zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe wegen Betrugs verurteilt, nachdem sie einen alten Mann getötet und jahrelang dessen Pension kassiert hatte. Das Totschlagsverfahren gegen sie wurde eingestellt. Die geständige 62-Jährige muss für dreieinhalb Jahre in Haft, weil sie zwischen 2004 und 2015 fast 105.000 Euro kassiert hatte.
 
Die Frau hatte den Mann als Haushaltshilfe betreut. Sie hatte zugegeben, den 1920 geborenen Mann aus Angst vor einer Vergewaltigung erst mit einem Messer angegriffen und dann mit zwei Beilhieben erschlagen zu haben. Das soll sich schon 1995 zugetragen haben - bewiesen ist der Zeitpunkt auch nach Ende des Prozesses nicht. Die Leiche hatte die Frau im Keller seines Hauses im Harzort Rieder (Sachsen-Anhalt) vergraben. 2016 wurde das Skelett geborgen - erst da war der Tod des Rentners aufgefallen.
 
Die Oberstaatsanwältin hatte die Frau wegen Totschlags angeklagt. Dieser sei aber nicht rechtswidrig, da sich die Frau in einer Notwehrlage befunden habe, befand nun das Landgericht Magdeburg. Auch wegen unterlassener Hilfeleistung war keine Verurteilung mehr möglich - wegen Verjährung.
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