Die Eltern der Kinder lebten getrennt. Die Polizei geht von einem Familiendrama aus.
Drei kleine Mädchen sind in Frankreich vermutlich Opfer eines Scheidungsdramas geworden. Feuerwehrleute fanden die Leichen der Schwestern am Morgen mit durchtrennten Kehlen im brennenden Haus ihres Vaters. Am Nachmittag wurde in dem Haus im elsässischen Städtchen Haguenau eine vierte Leiche gefunden, bei der es sich vermutlich um den Vater der Kinder handelte.
Die "plausibelste These" sei, dass es sich bei der vierten Leiche um den Vater der Kinder handle, sagte Staatsanwalt Palpacuer. Da die Leiche fast völlig verkohlt sei, werde aber erst eine DNA-Analyse Klarheit schaffen.
Familienfeier zu Silvester
Den Angaben zufolge lebten die fünf,
elf und 13 Jahre alten Mädchen seit der Trennung ihrer Eltern im vergangenen
Sommer bei der Mutter. Der Vater hatte ein Besuchsrecht und konnte die
Kinder am 31. Dezember zu sich holen. Er habe Silvester und den Neujahrstag
gemeinsam mit den Kindern im Haus seiner Eltern verbracht, erläuterte der
Staatsanwalt. In der Nacht zum Samstag sei er mit den Mädchen dann in sein
eigenes Haus gegangen.
Das Feuer in dem Haus wurde den Angaben zufolge vorsätzlich gelegt. "Es gab mehrere Brandherde, außerdem wurden Spuren von Brandverstärkern wie Benzin gefunden", sagte Polizeichef Eric Voulleminot. Die von Nachbarn alarmierte Feuerwehr habe zunächst die Leichen der Mädchen in einem Schlafzimmer gefunden. Die vierte Leiche habe sich in einem anderen, weitgehend ausgebrannten Raum befunden.
Vater der Killer?
Angesichts dieser Umstände sei die
"wahrscheinlichste Hypothese", dass der 49 Jahre alte Vater die Kinder
getötet und sich dann selbst in Brand gesteckt habe. Die Mutter der Kinder
wurde unter Schock in ein Krankenhaus gebracht. Sie sollte am Abend verhört
werden, ebenso wie die Großeltern.
Nach Angaben des Staatsanwalts war der Mann im vergangenen Sommer zu drei Monaten Haft verurteilt worden, nachdem er gewalttätig gegen seine Frau vorgegangen war. Er sei erst Anfang November aus dem Gefängnis entlassen worden. Zuvor hatte das Paar rund zehn Jahre lang in einem Wohnviertel von Haguenau gelebt. Der Bürgermeister von Haguenau, Claude Sturni, sagte, die Familie sei nie wegen besonderer Probleme aufgefallen.