Nach einem Doppelmord eines Ehepaars wächst in Italien die Angst wegen der zunehmenden Zahl brutaler Überfälle in norditalienischen Villen.
Diese werden meist von Kriminellenbanden aus Osteuropa verübt. Für Aufsehen sorgte ein brutaler Doppelmord in der norditalienischen Stadt Treviso. Ein Ehepaar, das als Hausmeister in einer Villa in Gorgo al Monticano in der Provinz Treviso tätig war, wurde am Dienstag tot aufgefunden. Die Leichen von Guido Pellicciardi (68) und Lucia Comin (62) wurden mit aufgeschlitztem Hals und Schnittwunden im Gesicht in der Dependance der Villa aufgefunden, in der sie tätig waren.
Vergewaltigt und gefoltert
Die Leichen wurden von einem
Nachtwächter gefunden, der Verdacht geschöpft hatte, nachdem er bei seiner
Runde die offene Wohnungstür des Paares entdeckt hatte. Das Ehepaar wurde
vermutlich von Kriminellen aus dem Schlaf gerissen, die sie folterten,
wahrscheinlich, um die Schlüssel der Villa zu bekommen. Die Frau wurde
vergewaltigt, bevor sie ermordet wurden. Die Villa steht im Besitz eines
wohlhabenden Möbelproduzenten, der auf Urlaub war.
Nachbar hörte Schreie
Ein Nachbar berichtete, er habe
Schreie aus der Wohnung des Paares gehört. Die Polizei ordnete
Straßenblockaden in der ganzen Provinz an. Gesucht wird eine
Kriminellenbande aus Osteuropa, die den Überfall geplant haben könnte.
Brutale Überfälle häufen sich
Die Überfälle in
Norditalien sind zu einem Riesenproblem geworden. Ganze Familien werden mit
Gas betäubt, aber auch geschlagen, gefesselt und beraubt. Die Täter, die vor
den Überfällen oft Kokain nehmen, gelten laut Polizei als besonders brutal.
Für ihre Coups suchen sie überwiegend abgelegene Häuser und Wohnungen aus.
Auch Drogen- und Menschenhandel
Der italienische Innenminister
Giuliano Amato gab vergangene Woche in einer Rede vor dem Parlament zu, dass
das Problem der Überfälle auf Villen rasant zugenommen habe. Im ersten
Halbjahr 2007 wurden 907 Personen festgenommen, die Villen vor allem in den
norditalienischen Regionen überfallen haben. Im Gesamtjahr 2006 waren
deswegen 1.200 Personen festgenommen worden. Vor allem rumänische und
albanische Kriminellenbanden seien für die Überfälle verantwortlich. Diese
sind auch für Drogenhandel, Menschenhandel und Schlepperei verantwortlich.