Schockierend: In den USA sitzt einer von hundert Erwachsenen hinter Gittern.
Nach einem am Donnerstag (Ortszeit) vom US-Justizministerium herausgegebenen Bericht waren Ende 2007 etwa 2,3 Millionen Menschen inhaftiert und damit wie schon im Vorjahr rund ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung. In Deutschland sitzen zum Vergleich rund 77.000 Menschen im Gefängnis, etwa 0,15 Prozent der Erwachsenen. "Es ist Zeit, sich von der gescheiterten Politik abzuwenden, die die USA zur Nation mit der größten inhaftierten Bevölkerung gemacht hat", sagte der Amerika-Chef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, David Fathi.
Schwarze am häufigsten eingesperrt
Schwarze Amerikaner
landen in den USA am häufigsten hinter Gittern. Mit mehr als einer halben
Million sei der Anteil schwarzer Männer 6,5 Mal so hoch wie die weißer
Männer, teilte Human Rights Watch weiter mit. Auch afro-amerikanische Frauen
würden öfter eingesperrt als weiße. Diese Rate sei etwa dreimal so hoch.
Zusätzlich zu den 2,3 Millionen Inhaftierten sind etwa fünf Millionen Menschen in den USA nur auf Bewährung frei - damit steht jeder 31. Amerikaner unter "justizieller Aufsicht", hieß es in einer Mitteilung des Justizministeriums. Dieser prozentuale Anteil habe sich seit knapp zehn Jahren kaum verändert.
Gefängnisse überfüllt
Die US-Gefängnisse sind den
Angaben zufolge weiterhin überfüllt oder arbeiteten an der Kapazitätsgrenze.
Bundesgefängnisse seien zu einem Drittel überbelegt, teilte das Ministerium
weiter mit. Etwas besser seit die Lage in Haftanstalten der einzelnen
US-Staaten.