Schweres Erdbeben in Griechenland: Zwei Menschen starben. 216 weitere wurden verletzt. Premier Karamanlis brach seinen Österreich-Besuch ab.
Bei dem schweren Erdbeben in Griechenland sind am Sonntag zwei Menschen getötet und 216 weitere verletzt worden. Das teilte die Zentrale des griechischen Zivilschutzes am Montagnachmittag mit. Nach Schätzungen des Innenministeriums wurden mindestens 3.000 Menschen obdachlos. Diese Zahl werde jedoch steigen, da noch nicht alle Häuser überprüft worden seien, hieß es. Auch Schulen, Rathäuser und der Tower eines Flughafens bei Patras wurden beschädigt. Die Bauten und die Museen im Raum Olympia blieben unbeschädigt, teilte das Kulturministerium mit.
Karamanlis brach Österreich-Besuch ab
Der griechische
Ministerpräsident Kostas Karamanlis brach seinen Besuch in Österreich ab und
wurde am Montagnachmittag in Athen erwartet. Ursprünglich wollte er am
Dienstag das EM-Spiel Griechenland-Schweden in Salzburg verfolgen,
berichtete der staatliche Rundfunk. Die Regierung in Athen ordnete an, dass
jede Familie, die ihr Haus verloren hat, eine Soforthilfe von 3.000 Euro
erhält. Auch die Kommunen wollen diesen Familien mit 2.000 Euro unter die
Arme greifen. Wohncontainer und Zelte wurden in die betroffenen Regionen
gebracht.
Das Beben der Stärke 6,5 hatte sich um 15.25 Uhr Ortszeit (14.25 MESZ) ereignet und die Einwohner der dicht besiedelten Halbinsel Peloponnes in Angst und Schrecken versetzt. Das Epizentrum des Bebens lag 50 Kilometer südwestlich der Hafenstadt Patras und etwa 200 Kilometer westlich von Athen. Seismologen rechneten mit Nachbeben. Niemand sollte in ein Haus zurückzukehren, dessen tragende Wände beschädigt sind, warnten Seismologen am Montag.
Frau erlitt Herzinfarkt
Bei den Toten handelt es sich nach
Angaben des Innenministeriums um eine 80 Jahre alte Frau, die einen
Herzinfarkt erlitt und einen 43 Jahre alten Mann, der unter dem Dach seines
Hauses begraben wurde. Ein neunjähriges Mädchen wurde von Feuerwehrleuten
nach einer zweistündigen Aktion aus den Trümmern eines Hauses gerettet.