Drakonische Pönalen

Haft für Verkehrsrowdies in Italien

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Italien zieht die Zügel an: Verkehrsrowdies kommen hinter Gitter. Wer betrunken fährt, dem drohen nun bis zu ein Jahr Knast.

Das italienische Parlament will den Kampf gegen Alkohol und Drogen am Steuer verschärfen. Die Verkehrskommission der Abgeordnetenkammer hat dazu eine Reihe von Änderungen in der Verkehrsordnung präsentiert. Autofahrer, die im Drogen- oder Alkoholrausch Menschen töten, sollen künftig zu Haftstrafen bis zu 15 Jahren verurteilt werden, berichteten italienische Medien.

Bei Unfällen ohne Verletzte soll ihnen der Führerschein für fünf Jahre entzogen werden. Wird ein Autofahrer betrunken oder im Drogenrausch von der Polizei erwischt, droht ihm eine Geldstrafe von bis zu 6.000 Euro sowie eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und einem Jahr, selbst wenn er keinen Unfall verursacht hat.

90 km/h für Anfänger
Führerschein-Neulinge werden auf der Autobahn künftig nicht schneller als 90 Stundenkilometer fahren dürfen und nicht mehr wie derzeit 100 km/h, auf Freilandstraßen 70. Allerdings können schon Siebzehnjährige - nur in Begleitung eines Erwachsenen - mit einer Sondergenehmigung Auto fahren, um vor dem Erwerb des Führerscheins Erfahrung zu sammeln.

Das Parlament will auch striktere Regeln für Fahrschulen einführen. Die Kriterien bezüglich der Ausbildung der Lehrer werden strenger. Fahrschüler müssen demnach auch auf Autobahnen und bei Dunkelheit Fahrstunden absolvieren. Diskutiert wird auch die Einführung einer Black Box für Autos, die Unfalldaten speichern soll. Man erhofft sich davon einen pädagogischen Effekt: Allein das Vorhandensein einer solchen Box solle das Verantwortungsgefühl des Fahrers heben, sagte Verkehrsminister Altero Matteoli.

Die Geräte würden außerdem die Klärung von Unfallursachen und -hergang erleichtern, teure kriminaltechnische Untersuchungen könnten sich erübrigen. Die Versicherungen sparten dadurch Geld und könnten die Prämien reduzieren.

In den Schulen soll stärker auf Verkehrserziehung gesetzt werden. Mit den Einnahmen aus den höheren Strafen sollen Maßnahmen zur Förderung der Sicherheit finanziert werden. Auch Verkehrszeichen sollen modernisiert werden.

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