In Algerien traten vier Muslime zum Christentum über. Dafür verurteilte sie ein Gericht zu einer Haft- und Geldstrafe.
Ein algerisches Gericht hat vier vom Islam konvertierte Christen zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt. Das Gericht in Tiaret südwestlich der Hauptstadt Algier sah es nach algerischen Medienberichten vom Dienstag als erwiesen an, dass die Gruppe einen Gottesdienst im Haus eines der Verurteilten gehalten hat. Dies ist nach einem umstrittenen Gesetz verboten, da christliche Gottesdienste nur an von der Regierung gestatteten Orten gefeiert werden dürfen.
Das Gericht verurteilte dem Bericht zufolge einen Konvertiten zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung sowie einer Geldstrafe von 2.000 Euro. Drei der Verurteilten erhielten eine Bewährungsstrafe von zwei Monaten. Sie müssen zudem jeder 1.000 Euro bezahlen. Zwei weitere Angeklagte seien freigesprochen worden, hieß es. Sie hatten abgestritten, den christlichen Glauben angenommen zu haben. In den vergangenen Monaten hatten sich antichristliche Vorfälle in Algerien gehäuft.
Die Regierung geht in erster Linie gegen freikirchliche Bewegungen vor, die aktiv unter Muslimen missionieren. Das verschärfte Vorgehen trifft aber auch Katholiken und Protestanten, die ihre Religion bisher relativ frei in Algerien ausüben konnten. Der in der vergangenen Woche aus dem Amt geschiedene langjährige Erzbischof von Algier, Henri Teissier, bedauerte die jüngsten Spannungen zwischen der Regierung und den christlichen Gemeinschaften.