Der türkische Familienvater sieht sich als Opfer eines "Identitätsdiebstahl".
Ein armer Schuhputzer in der Türkei soll umgerechnet fast 500.000 Euro an Steuern zahlen. Dabei verdiene er mit seiner Arbeit und Gelegenheitsjobs gerade einmal 240 Lira (115,4 Euro) im Monat und habe alle Mühe, den Schulbesuch seiner drei Kinder zu finanzieren, sagte der 38-jährige Cemil Demirhan der Nachrichtenagentur Anadolu.
"Identitätsdiebstahl"
Demirhan sieht sich als
Opfer eines "Identitätsdiebstahls", der ihn gleich mehrfach in
Schwierigkeiten bringt: Neben der Steuerschuld soll er auch noch eine
Telefonrechnung von umgerechnet 2400 Euro begleichen.
Erhebliche Steuerschuld
Demirhan sagte, abgesehen von der Zeit
seines Wehrdienstes habe er sein ganzes Leben in seiner Heimatprovinz im
ostanatolischen Elazig verbracht. Dennoch sei auf der Basis der Daten aus
seinem Personalausweis ein Werbeunternehmen im südtürkischen Mersin
angemeldet, das eine Steuerschuld von einer Million Lira angehäuft habe. Aus
dem 200 Kilometer entfernten Kahramanmaras habe ihn zudem eine Aufforderung
erreicht, eine Telefonrechnung in Höhe von 4.900 Lira (2.356 Euro) zu
bezahlen.
Nun befürchtet Demirhan, die Behörden könnten ihm sein Häuschen wegnehmen, das er sich durch jahrelange Arbeit mühsam finanziert habe. Bei der Staatsanwaltschaft hat er deshalb Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht.