Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen katholischen Priester wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch von Kindern.
Die Behörde prüfe derzeit, ob der Mann vor einigen Jahren ein Kind unsittlich berührt habe, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des "Hamburger Abendblatts". Ein Mitglied des Pastoralrats der katholischen Kirche hatte dem Blatt zufolge gegen den Priester wegen der angeblichen Misshandlung "der ihm anvertrauten Ministranten und Jugendlichen" Strafanzeige erstattet und mehrere Zeugen benannt.
Bischof "sehr betroffen"
Der Hamburger Erzbischof
Werner Thissen zeigte sich "sehr betroffen, dass ein Priester unserer Kirche
unter einem solchen Verdacht steht". Er habe den Beschuldigten bis zur
Klärung der Vorwürfe beurlaubt - "zum Schutz möglicher Opfer und aus
Fürsorge für den Verdächtigen", erklärte Thissen. Das Erzbistum habe sich an
die Staatsanwaltschaft gewandt, um nach Kräften zur Aufklärung beizutragen.
"Wenn junge Menschen durch einen Priester zu Schaden gekommen seien,
bedauern wir das zutiefst. Wenn junge Menschen zu Schaden gekommen sind,
werden wir alles tun, um ihnen zu helfen", versicherte der Erzbischof.
Papst will Sicherheit von Kindern
Erst in der Vorwoche hatte
Papst Benedikt XVI. sich während seiner USA-Reise überraschend mit Opfern
pädophiler US-Priester getroffen und in einem Stadion vor fast 50.000
Gläubigen sein Bedauern über den Kindesmissbrauch durch Priester
ausgedrückt. "Keines meiner Worte könnte den Schmerz und den Schaden
beschreiben, den solcher Missbrauch verursacht", sagte er. Die Kirche habe
aber Lehren aus dem Skandal gezogen und stelle heute sicher, "dass Kinder in
einer sicheren Umgebung aufwachsen können".