Durch den starken Regen und die darauffolgenden Überschwemmungen sind in Nordkorea mehr als 30.000 Häuser zerstört worden.
Bei einer erneuten Überschwemmungskatastrophe in Nordkorea sind nach Berichten offizieller Medien des Landes hunderte Menschen ums Leben gekommen oder werden vermisst. Nach vorläufigen Informationen der Behörden wurden mehr als 30.000 Häuser, in denen über 60.000 Familien lebten, zerstört oder schwer beschädigt, wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag berichtete.
Große Sachschäden
Seit dem 7. August hätten Stürme zu
"bisher sehr großen Sachschäden" geführt. Tagelange heftige Regenfälle
hätten wichtige Eisenbahnstrecken, Straßen und Brücken zerstört. Die
Stromversorgung und die Telefonleitungen seien in weiten Teilen des Landes
unterbrochen, zehntausende Hektar Ackerland überflutet worden.
Von dem verheerenden Unwetter ist den Berichten zufolge die südliche Grenzprovinz Kangwon am stärksten betroffen. Dort sollen allein rund 20.000 Häuser unter Wasser stehen. Auch die Hauptstadt Pjöngjang wurde von den Überschwemmungen erfasst. Nach Berichten der in Japan erscheinenden pro-nordkoreanischen Zeitung "Choson Sinbo" wurden in Nordkorea in den vergangenen fünf Tagen etwa 500 Millimeter Niederschlag gemessen.
Rotes Kreuz will Hilfe von aussen
Die Internationale
Rot-Kreuz-Föderation berichtete, ihr Mitarbeiterstab sei in Nordkorea rund
um die Uhr in Notfallbereitschaft. Die Organisation versuche, Hilfe für das
Land von außen zu erhalten. Genaue Zahlen zu den Flutopfern und Schäden
nannte die Organisation bisher nicht. Es hieß lediglich, sie habe bisher 500
Hilfspakete, die unter anderem Kochgeräte, Decken und Trinkwasser
enthielten, unter den betroffenen Menschen verteilt.
Unwetterschäden durch Abholzungen besonders groß
Auf
der koreanischen Halbinsel sorgen häufig monsunartige Regenfälle im Sommer
für schwere Überflutungen. Nach Meinung von Experten fallen in Nordkorea
durch die Abholzung der Wälder in den vergangenen Jahrzehnten die
Unwetterschäden besonders groß aus. Im vergangenen Jahr hatte das verarmte
und relativ abgeschottete Nordkorea nach einem verheerenden Unwetter das
Nachbarland Südkorea um Nahrungsmittel und Materialien zur Behebung der
Schäden gebeten. Südkorea hatte daraufhin Reis und Baumaterialien geschickt.
Die nordkoreanischen Medien hatten damals von hunderten Überflutungsopfern gesprochen. Nach Angaben der buddhistischen Hilfsorganisation "Good Friends" in Südkorea waren bei dem Unwetter vor einem Jahr womöglich sogar zehntausende Nordkoreaner ums Leben gekommen oder wurden als vermisst gemeldet. Die Angaben der Gruppe sind aber unbestätigt geblieben.