Nach dreieinhalb Jahrzehnten in einer pakistanischen Todeszelle soll ein Inder bald auf freien Fuß kommen.
Kashmir Singh, der 1973 wegen Spionageverdachts festgenommen und später von einem Militärgericht zum Tode verurteilt wurde, sei in den vergangenen 35 Jahren durch die Hölle gegangen und habe mehr als genug gelitten, teilte der pakistanische Minister für Menschenrechte, Ansar Burney, am Montag mit.
Geistig behindert
Während seiner Haft habe der dreifache
Familienvater nicht ein einziges Mal den Himmel gesehen oder Besuch
erhalten. Singh ist den Angaben zufolge mit anderen Häftlingen in einer
winzigen Zelle eingesperrt und durfte pro Tag nur 30 Minuten lang seine
Beine ausstrecken. Wegen der Strapazen sei er heute geistig behindert.
Burney, der als Menschenrechtsaktivist bekannt ist, wurde eigenen Angaben zufolge von der indischen Gemeinde in London auf Singhs Fall aufmerksam gemacht. Er habe den Mann anschließend in mehreren pakistanischen Gefängnissen gesucht und ihn schließlich in Lahore gefunden. Burney zufolge äußerte sich der pakistanische Staatschef Pervez Musharraf "geschockt und ungläubig" über das Schicksal des Inders. Er sicherte ihm seine Freilassung zu. Burney wollte nun nach Singhs Familie in Indien suchen.