Die Handschellen klickten auch für drei Deutsche, die die 35-Jährige als Polizisten verkleidet auf offener Straße gekidnappt hatten.
Turin. Ein 58-jähriger Kärntner aus dem Bezirk Feldkirchen ist am Mittwoch in Turin nach der filmreifen Entführung einer Frau im Zentrum der norditalienischen Stadt als mutmaßlicher Beitragstäter festgenommen worden. Die Handschellen klickten auch für drei Deutsche, die die 35-Jährige als Polizisten verkleidet auf offener Straße gekidnappt hatten.
Die Deutschen hatten die Frau, die sowohl die serbische, als auch die australische Staatsbürgerschaft besitzt, vor unzähligen Passanten unweit des zentralen San Carlo-Platzes in einen Lieferwagen gezerrt. Der Lebensgefährte der Frau, den die drei Männer ebenfalls entführen wollten, flüchtete. Fußgänger, die die Szene beobachtet hatten, alarmierten die Polizei. Die Sicherheitskräfte verfolgten den schwarzen Lieferwagen und nahmen die drei Männer fest. In der Tasche der 35-Jährigen, die von den Kidnappern gefesselt worden war, wurden 2.700 Euro gefunden.
Rache für Betrug
Hintergrund der Entführung sei ein Betrugsfall, bestätigte die Polizei in Turin der APA. Einer der drei Männer, ein 54-jähriger Bauunternehmer, soll im Juni in Mailand um 50.000 Euro betrogen worden sein. Er habe sich rächen wollen, hieß es. Die anderen beiden Deutschen im Alter von 24 und 25 Jahren seien für ein Detektivbüro tätig gewesen, das der 54-Jährige offenbar beigezogen hatte.
Der Kärntner, der nicht unmittelbar am Kidnapping beteiligt war, soll das Zusammentreffen der Deutschen mit dem Paar organisiert haben, um die Entführung zu ermöglichen, berichtete die Polizei. Der Lieferwagen wurde beschlagnahmt. Bei den drei Deutschen wurden Spielzeugpistolen, Messer und Pfefferspray sichergestellt.