Das Mittagsessen war als symbolische Unterstützung für Robbenjäger gedacht.
Zum Zeichen seiner Solidarität mit Robbenjägern hat der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper ein Mittagessen aus Seehundfleisch verzehrt. Bei dem Essen mit seinem Kabinett am Dienstag im Arktisterritorium Nunavut wurden Robbenrippchen und Leber serviert, wie es die Indigenen im Norden Kanadas traditionell zubereiten.
Robbenjagd
Harper erklärte, die Standards bei der Robbenjagd
seien höher als in vielen anderen Bereichen von Viehzucht und
Schlachtgewerbe. Aus Harpers Stab verlautete, es sei das erste Mal gewesen,
dass der Regierungschef Robbenfleisch probiert habe.
Rohes Herz
Erst im Mai hatte Generalgouverneurin Michaelle Jean,
die Vertreterin von Königin Elizabeth II. in Kanada, in einer
schlagzeilenträchtigen Aktion das rohe Herz eines geschlachteten Seehunds
verzehrt und für gut befunden. Zugleich verteidigte sie die von
Tierschützern heftig kritisierte Robbenjagd als uralte Tradition, die nicht
grausam sei.
Handelsverbot
In der EU gilt ab 2010 ein weitreichendes
Handelsverbot für Robbenfelle und andere Produkte, die aus den Tieren
gewonnen werden. Zugelassen wird der Handel allerdings noch in geringem
Umfang für Produkte aus Robben, die von den Inuit im arktischen Norden
Kanadas sowie in Grönland und Schweden erlegt wurden.