Er köpfte in einem kanadischen Bus einen Mann - und verspeiste Leichenteile. Der Mörder will nun selbst getötet werden.
Nach dem grausamen Mordfall in einem kanadischen Bus wird der mutmaßliche Täter psychiatrisch untersucht. Dies ordnete das Gericht in der kanadischen Provinz Manitoba nach der zweiten Anhörung am Dienstag an.
"Bitte, töten Sie mich"
Der 40-jährige Vince
Weiguang Li, der wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz angeklagt ist, schwieg
vor Gericht. Nach Angaben des Pflichtverteidigers murmelte er nur: "Bitte,
töten Sie mich." Nach Angaben der Staatsanwaltschaft aß der Mörder
Teile seines 22-jährigen Opfers, nachdem er es mit Dutzenden Messerstichen
ermordet hatte.
Kopf abgetrennt
Der aus China stammende Li hatte am
Mittwochabend vor den Augen von 34 entsetzten Passagieren seinen
Sitznachbarn, den 22-jährigen Tim McLean, mit Dutzenden Messerstichen
getötet und ihm den Kopf abgetrennt. Laut Staatsanwaltschaft stach er bis zu
40 Mal auf sein Opfer ein. Polizisten gaben demnach zudem an, sie hätten
während der Belagerung des Busses gesehen, wie Li Teile der Leiche aß. Er
habe dem Toten ein Ohr abgeschnitten, die umstehenden Polizisten und
Zuschauer mit dem Kopf in der Hand verhöhnt und geschrien: "Ich
muss für immer in diesem Bus bleiben."
Nase, Ohr, Lippe in der Hosentasche
Erst nach drei Stunden habe
Li sein Messer und eine Schere aus dem Busfenster geworfen und habe sich
ergeben. Nach seiner Festnahme fanden die Polizisten in seiner Hosentasche
ein Plastiksackerl mit Nase, Ohr und Teilen der Lippe seines Opfers.
Medienberichten zufolge hatte sich der Täter seit seiner Ankunft in Kanada mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen. Bekannte hätten schon länger Sorgen über den geistigen Zustand Lis geäußert, er habe aber Hilfe immer abgelehnt, berichtete die Staatsanwaltschaft vor Gericht. Seine Ex-Frau sagte demnach gegenüber der Polizei aus, Li sei bereits einmal wegen seltsamen Verhaltens mehrere Tage in der Psychiatrie gewesen.
Anwalt abgelehnt
Der Angeklagte äußerte sich erneut nicht vor
Gericht und lehnte es ab, einen Anwalt zurate zu ziehen. Der Richter ordnete
eine psychiatrische Untersuchung Lis an. Der nächste Gerichtstermin wurde
auf den 8. September angesetzt.
Foto: (c) Reuters