Bei den Leichen soll es sich um mutmaßliche Opfer von Bandengewalt handeln.
San Salvador. In El Salvador sind in Massengräbern die Leichen von elf mutmaßlichen Opfern von Bandengewalt entdeckt worden. Die Toten seien in den Jahren 2017 und 2018 verschwunden, teilte die Staatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes am Montag mit. Im Rahmen der Ermittlungen seien 128 Angehörige der Gang Mara Salvatrucha - kurz MS-13 genannt - festgenommen worden.
Die Suche nach Vermissten in der Gegend um den Ort Ilopango, wenige Kilometer östlich der Hauptstadt San Salvador, lief weiter. Die Zeitung "La Prensa Gráfica" berichtete, dort würden auch die Überreste von vier Polizisten vermutet, die im Jahr 2016 verschwunden waren.
Such nach "Verschwundenen"
Generalstaatsanwalt Raúl Melara sagte vor Ort vor Journalisten, die neue Regierung von Präsident Nayib Bukele mache die Suche nach Verschwundenen zur Priorität. Allein im vergangenen Jahr wurden in El Salvador mehr als 3.000 Menschen als vermisst gemeldet. Bukele, der seit dem 1. Juni im Amt ist, hatte auch angekündigt, die gewalttätigen Jugendbanden des Landes innerhalb von vier Jahren zu zerschlagen. Ihnen gehören offiziellen Schätzungen zufolge 70.000 Menschen an. Die MS-13 ist auch in den USA aktiv, wo sie in den 1980er Jahren von salvadorianischen Migranten gegründet wurde.
El Salvador hat eine der höchsten Mordraten der Welt. Im vergangenen Jahr gab es dort 51 Morde je 100.000 Einwohner - das waren allerdings nur halb so viele wie noch drei Jahre zuvor. Mittelamerika gilt generell als eine der gewalttätigsten Regionen der Welt. Hunderttausende fliehen jedes Jahr vor Gewalt und Armut und versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen. US-Präsident Donald Trump hat einen Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen und will dort eine Mauer bauen.