Suche nach Wasser

NASA beschießt den Mond

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Eine ausgebrannte Raketenstufe soll in einen Krater fliegen.

Mit einem Doppelschlag nimmt die NASA am Freitag den Mond unter Beschuss: In der Hoffnung, einen endgültigen Beweis für Wasser auf dem Mond zu bekommen, lässt die US-Raumfahrtbehörde eine ausgebrannte Raketenstufe und eine Sonde in einen Krater am Südpol des Erdtrabanten stürzen. Ziel ist es, eine möglichst große Staubwolke zu erzeugen, die dann daraufhin untersucht werden kann, ob sich Spuren von Wasser oder Eis darin finden. Wer will, kann dieses Spektakel live im Internet mitverfolgen.

Wasser ist eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau längerfristiger bemannter Stationen auf dem Mond. Forscher vermuten, dass sich gerade tief unten in Kratern an den Polen, die nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind, Wasser in Form von Eis gesammelt haben könnte.

In den von der NASA ausgesuchten Krater "Cabeus A" soll am Freitag um 13.31 Uhr (MESZ) eine zwei Tonnen schwere ausgebrannte Raketenstufe stürzen. Sie wurde im Juni zusammen mit dem Satelliten "LCROSS" (Lunar Crater Observation and Sensing Satellite) ins All und in eine Umlaufbahn um den Mond geschossen. LCROSS hat seitdem die Mondoberfläche mit einer hochauflösenden Kamera fotografiert.

Die Raketenstufe stürzt mit einer Geschwindigkeit von 9.000 Kilometern in der Stunde auf den Mond. Direkt hinter der Raketenstufe fliegt "LCROSS". Der Satellit analysiert die aufsteigende, vermutlich fast zehn Kilometer hohe Staubwolke und schickt Bilder von dem Einschlag zur Erde, bevor er dann vier Minuten später selbst in den Krater stürzt. Die zweite Staubwolke soll nur etwa ein Drittel so hoch werden wie die erste. "Das wird richtig cool", sagte LCROSS-Projektmanager Dan Andrews. "Das ist richtig spektakulär, wenn man sieht, wie der Mond direkt auf einen zukommt."

Mitleid mit dem Mond muss man wegen der Einschläge nicht haben. Etwa viermal im Monat wird er von Gesteinsbrocken dieser Größe getroffen. Dieses Mal passiert das aber an einem Ort und in einem Winkel, den die Wissenschafter für besonders interessant halten.

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