In keinem anderen Land der Europäischen Union wurden2023 so viele Asylanträge gestellt wie in Deutschland – im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 51 %. In Österreich ist die Zahl hingegen gesunken.
Im vergangenen Jahr haben 1,13 Millionen Menschen in der Europäischen Union, Norwegen und der Schweiz einen Antrag auf Asyl gestellt. Das berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf bisher unveröffentlichten Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA).
Europaweit ist das ein Anstieg um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr (966.000 Anträge).
In Deutschland legte die Zahl der Asylanträge (329.000) mit 51 Prozent deutlich stärker zu.
In Österreich ging die Zahl der Anträge (58.610) aber zurück. Damit waren es 2023 deutlich weniger als noch 2022 (damals gab es 112.000 Asylanträge in Österreich).
Schlusslichter sind die Slowakei mit 415 Asylanträgen und Ungarn mit 31 Asylanträgen.
Über eine Viertelmillion Syrer und Afghanen stellten Asylantrag
Europaweit stammten die meisten Anträge von Syrern (180.057), Afghanen (113.295) und Türken (99.863).
Deutschland: Hohe Asylleistungen, Freunde, Verwandte
Deutschland bleibt europaweit das bevorzugte Land für Anträge auf Asyl. Dass viele in Deutschland Schutz suchen, hat laut dem Medienbericht damit zu tun, dass sich häufig bereits Verwandte und Freunde im Land aufhalten, dazu kommen relativ hohe Asylleistungen.
Nach Deutschland sind Spanien (161.732), Frankreich (160.769) und Italien (135.294) die beliebtesten Zielländer, berichtet die Welt am Sonntag.
Darum sanken in Österreich die Asylantragszahlen
In Österreich waren es 2023 mit 58.610 Asylanträgen deutlich weniger als noch 2022 (damals waren es noch 112.000).
Experten begründen das mit der verstärkten Grenzüberwachung und Wiens Vereinbarungen für einen verbesserten Grenzschutz auf dem Balkan.
Dazu komme, dass die Regierung härter durchgreife als früher: Es werden vermehrt Schnell- und Eilverfahren durchgeführt und illegale Migranten würden schneller abgeschoben als in Deutschland.
Dänemark verzeichnet nur 2383 Asylanträge
Auffällig sei die mittlerweile geringe Zahl der Anträge in Dänemark (2383), das lange neben Deutschland und Österreich zu den Sehnsuchtsländern gehörte. Der restriktive Asylkurs der sozialdemokratischen Regierung erschwert aber nicht nur die Einreise ins Land, sondern scheint auch viele Migranten abzuschrecken, so die Welt am Sonntag.