Die ukrainische Familie wurde in unwegsamem Gebiet vor dem Erfrieren gerettet. Dem Kind sind die Beine fast abgefroren.
Die 47-jährige Ukrainerin und ihre fünf Kinder, die am Sonntag im Tessin aus Bergnot und damit vor dem Erfrieren gerettet wurden, sind vermutlich von Schleppern in die Schweiz gelotst worden. Dem jüngsten Familienfamilienmitglied, einem neunjährigen Buben, droht die Amputation beider Füße. Der Kleine wurde ins Kinderkrankenhaus Zürich gebracht.
Hätten keine weitere Nacht im Freien überlebt
Die
Familie war am Sonntag gegen 17.00 Uhr unterhalb des 1.620 Meter hohen
Gipfels des Monte Lema gerettet worden, die Frau und ihre Kinder im Alter
zwischen neun und 21 Jahren waren dem Erfrieren nahe. Eine weitere Nacht im
Freien hätten sie vermutlich nicht überlebt, sagte Rettungskräfte Tessiner
Medien. Sie hatten weder feste Schuhe noch Winterbekleidung und waren völlig
durchnässt. Die Ukrainer waren anscheinend seit Freitag im
italienisch-schweizerischen Grenzgebiet herumgeirrt.
Gesundheit geht vor Legalität
Die Tessiner Polizei geht
davon aus, dass die Familie seit einiger Zeit illegal in Italien lebte. Nach
ersten Erkenntnissen hatten sie zuvor in Ungarn vergeblich um Asyl
angesucht. Wer oder was die Ukrainer dazu gebracht hatte, über die Grüne
Grenze in den Schweiz zu kommen, um dort Asyl zu beantragen, war zunächst
noch unklar. Eine Befragung wurde noch nicht durchgeführt. "Priorität hat
die Gesundheit der Geretteten", sagte Polizeisprecher Marco Bordoli.