Auf 30 Millionen $

Rumänisches Dorf klagt "Borat"

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Bewohner des rumänischen Dorfes Glod haben - wie angekündigt - die Produzenten des Erfolgsfilms "Borat" geklagt.

In der in New York eingereichten Klage verlangen sie eine Entschädigung in Höhe von 30 Millionen Dollar (23,4 Millionen Euro). Sie werfen Filmemacher Sacha Baron Cohen vor, sie in die Irre geführt und erklärt zu haben, er drehe eine Dokumentation über Armut in Rumänien.

„Realistische Darstellung“
Die beiden Kläger Nicolae Todorache und Spiridom Ciorebea aus Glod, knapp 140 Kilometer nordwestlich von Bukarest, sind in "Borat" in Statistenrollen als Kasachen zu sehen. Sie erklärten, die Produktionsfirma 20th Century Fox habe ihnen eine realistische Darstellung ihrer Lebenswelt zugesagt. "Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein", heißt es in der Klageschrift. "Das Projekt zielte darauf ab, die Kläger und andere Dorfbewohner als Vergewaltiger, Abtreiber, Prostituierte, Diebe, Rassisten, Fanatiker, Dummköpfe und/oder Flegel darzustellen."

Ein Sprecher von 20th Century Fox, Gregg Brilliant, wies die Vorwürfe zurück und erklärte, es sei niemals von einem Dokumentarfilm die Rede gewesen. Die Kläger seien für ihre Rollen bei der Darstellung eines fiktiven Dorfes sehr gut bezahlt worden. "Es ist ein Film, der satirische Mittel nutzt, um Rassismus und Bigotterie zu entlarven", erklärte Brilliant.

Kasachische Führung macht ihren Frieden
Die kasachische Führung scheint unterdessen allmählich ihren Frieden mit "Borat" zu machen. Er bevorzuge es, über den Streifen zu lachen, sagte der Präsident Nursultan Nasarbajew bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Tony Blair in London. Schließlich sei "jede Werbung" gut und die Komödie diene zumindest dazu, die Neugier auf Kasachstan zu wecken.

Überraschungserfolg
Der britische Komiker Cohen spielt in "Borat" einen gleichnamigen kasachischen Journalisten, der die USA bereist. Der Film wurde zum Überraschungserfolg und spielte allein in den USA bereits mehr als 90 Millionen Dollar (70 Millionen Euro) ein. Bewohner Kasachstan haben ebenfalls gegen ihre Darstellung in dem Film protestiert. Auch zwei Studenten, die in "Borat" in angetrunkenem Zustand rassistische und sexistische Kommentare abgeben, reichten Klage ein.

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