Skandal-Film

Neue Vorwürfe gegen "Borat"

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Immer mehr vorgeführte Amerikaner behaupten, unter falschen Vorgaben zur Mitwirkung an der Satire überredet worden zu sein.

Der Kinoknüller "Borat" entlockt Amerikanern massive rassistische sowie antisemitische und schwulenfeindliche Vorurteile. Immer mehr in dem Film vorgeführte Amerikaner beschweren sich jetzt darüber, unter falschen Vorgaben zur Mitwirkung an der Satire überredet worden zu sein.

"Europäische Dokumentation"
Der Besitzer einer Fahrschule im US-Staat Maryland sei um Fahrstunden für einen Ausländer gebeten worden. Für 500 Dollar in bar habe er zugestimmt, sich dabei für die "Dokumentation" filmen zu lassen, berichtete dieser dem Sender ABC.
Ein Autohändler wiederum gab für einen Betrag von 150 Dollar sein Einverständnis. Die erbosten Amerikaner geben an, ihnen sei versichert worden, dass es sich bei dem Film um eine reine Dokumentation handle, die nur in Europa, aber nie in den USA gezeigt würde.

Betrunken gemacht?
In der vergangenen Woche waren die Filmemacher von "Borat" bereits von zwei Studenten aus dem US-Bundesstaat South Carolina verklagt worden. Diese führen in ihrer Klage vor einem Gericht in Los Angeles an, Cohen habe sie absichtlich betrunken gemacht, um ihre Unterschrift für die Einverständniserklärung zu bekommen. In dem Film gibt es eine Szene, in der Cohen mit ihnen zusammen ein Sexvideo von Pamela Anderson anschaut. Außerdem äußern sich die Studenten frauenfeindlich und rassistisch.

"Seelische Schmerzen"
In der Klage der beiden Studenten hieß es, sie litten unter "Erniedrigung, seelischen Schmerzen, emotionalen und körperlichen Qualen". Wenn sie gewusst hätten, dass der Film auch in den USA läuft, hätten sie sich nicht so offen gegeben. Nach Angaben des Internetdienstes E!Online verlangten die beiden Schadensersatz von "mehr als 25.000 Dollar (19.434 Euro)". Außerdem bestehen sie darauf, in der Szene unkenntlich gemacht zu werden.

Ein Sprecher des verklagten Studios 20th Century Fox, Gregg Brilliant, räumte dem Verfahren "keine Chance" ein.

Borat kassiert Ohrfeigen
Noch als Borat kostümiert wollte der Schauspieler mit Kollegen Hugh Laurie in eine Bar, als er auf den Passanten traf und ihn ansprach: "Ich liebe deine Kleidung. Sehr schön. Darf ich sie dir abkaufen? Ich möchte Sex darin haben."

Die Antwort war deftig: Der Angesprochenen prügelte auf Cohen ein. Wie die englische Boulevardzeitung "Sun" berichtet, schrie Cohen um Hilfe, da sich der Passant in Rage prügelte. Hugh Laurie warf sich zwischen die Kontrahenten, konnte so Schlimmeres verhindern. Ein Augenzeuge berichtet: "Ich glaube, der Typ hat geglaubt, dass man ihn überfallen will. Daraufhin hat er wild um sich geschlagen." Er habe sich Sorgen gemacht, dass Borat schwer verletzt würde.

"Borat" weiter auf Platz 1
Die Satire ist vor allem als Gesellschaftskritik an den Vereinigten Staaten gedacht. Sie hielt sich am Wochenende mit weiteren Einnahmen von 29 Millionen Dollar (23 Millionen Euro) auf Platz eins der nordamerikanischen Kinocharts.

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