Der Umgang mit Sex ist in China ist kompliziert. Weil die Vorab-Fotos eines Themenparks für Aufregung sorgten, kam nun die Abrissbirne zum Einsatz.
Liebe ist auch in China ein kompliziertes Unterfangen: Ein "Liebesland" genannter Themenpark zur Sexualität im Südwesten des Landes ist kurz vor seiner geplanten Öffnung für das Publikum zerstört worden. Die Abrissbirne sei am Wochenende zum Einsatz gekommen, teilte ein Behördensprecher in Chongqing am Montag mit. Die Gründe für den Abriss nannte er jedoch nicht.
Empörung über Fotos
Doch jüngst bekanntgewordene Fotos
aus "Liebesland", die sich über das Internet verbreiteten, hatten in China
für Aufsehen gesorgt und Empörung hervorgerufen. In dem Themenpark waren
unter anderem riesige Nachbildungen der weiblichen und männlichen Genitalien
zu sehen. Außerdem gab es Erklärungen zum Thema Sexualität in verschiedenen
Kulturen und Kurse, die eine staatliche Zeitung "Workshops zu
Sexualtechniken" nannte.
Die Zerstörung des Parks zeigt den schwierigen Umgang in China mit dem Thema Sexualität. Eine prüde Grundhaltung dominiert in der Öffentlichkeit, über Sex wird bestenfalls unter hygienischen Aspekten gesprochen, Sexualkunde in Schulen ist weitgehend unbekannt. Auf der anderen Seite sind Sexhops im Stadtbild jedoch keineswegs versteckt, Seitensprünge werden oft toleriert und Prostitution ist - obwohl offiziell verboten - weit verbreitet.
Vergewaltigung von Minderjähriger
Erst in der vergangenen
Woche machte der Fall eines Steuerbeamten aus der Provinz Sichuan
Schlagzeilen, der wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen verhaftet worden
war: Er hatte mit einer 13-Jährigen Sex, der er dafür Geld zahlte. Vor
Gericht erklärte er, er habe nicht gewusst, dass das Mädchen noch
minderjährig gewesen sei. Er kam mit einer Geldbuße von 5.000 Yuan (540
Euro) davon.