Die Verbrechen, die unter dem Einfluss von Alkohol verübt werden, nehmen zu.
Die australische Polizei hat bei einem zweitägigen landesweiten Einsatz gegen Kriminalität unter Alkohol-Einfluss rund 2.000 Menschen festgenommen oder verwarnt. Ein Polizeisprecher sagte am Sonntag, er und seine Kollegen seien angewidert vom Ausmaß der Vergehen und Verbrechen Betrunkener.
Jetzt hoffe die Polizei, dass eine nationale Debatte über das Koma-Saufen beginne. "Dieser Einsatz war ein Weckruf für alle Australier - es hat keinen Sinn, sich nach dem Ausnüchtern zu entschuldigen, der Schaden ist ja angerichtet", sagte Einsatzleiter Frank Mennilli.
Problem Koma-Saufen
Allein im bevölkerungsreichsten Bundesstaat
New South Wales gab es bei der "Operation Unite" mehr als 600 Festnahmen in
Zusammenhang mit Überfällen, Raub und Alkohol am Steuer. Unter anderem hatte
ein nackter Betrunkener versucht, seine Partnerin zu erdrosseln. Mennilli
sagte, ihm mache die große Zahl Minderjähriger Sorgen, die sich in der
Öffentlichkeit zu nur einem einzigen Zweck zusammenrotteten, - "sich ins
Koma zu saufen".
Offiziellen Statistiken zufolge sterben allwöchentlich vier Australier unter 25 Jahren durch Verletzungen in Zusammenhang mit Alkohol, 70 weitere müssen wegen Gewalt unter Alkohol-Einfluss ins Krankenhaus. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist der Pro-Kopf-Konsum von Alkohol allerdings in Ländern wie Großbritannien, Irland und Deutschland noch höher als in Australien.