Vergangenes Jahr gab es wegen Fernsehen am Steuer 200 Unfälle. Trotzdem wurde ein Verbot vom Gericht abgeschmettert.
Seouls Behörden sind mit ihrem Versuch gescheitert, eine der furchterregendsten Angewohnheiten ihrer Taxifahrer zu stoppen: Auf höchstrichterliche Anordnung mussten sie einen Bußgeldbescheid in Höhe von umgerechnet 340 Euro für einen Taxifahrer zurücknehmen, der hinter dem Steuer ferngesehen hatte.
Zwar hatte die Regierung der südkoreanischen Hauptstadt im vergangenen Jahr die Nutzung des digitalen Übertragungssystems DMB hinter dem Steuer verboten, das zum Navigieren, aber auch zum Fernsehen genutzt werden kann. Nach Auffassung des Verwaltungsgerichts stützte sie sich dabei aber auf ein inzwischen überholtes Gesetz aus dem Jahr 1961.
Laut Polizeistatistik gab es im vergangenen Jahr mehr als 200 Unfälle, weil die Fahrer DMB zum Fernsehen nutzten. Ein einziger Abgeordneter setzt sich derzeit für ein Gesetz ein, das DMB und Handys am Steuer verbieten soll.