Die Frau hatte einen arsenverseuchten Curry-Eintopf bei einem Sommerfest dargeboten. Zwei Erwachsene und zwei Kinder starben damals, 63 weitere Menschen erlitten Vergiftungen.
Weil sie eine Massenvergiftung bei einem Sommerfest in Japan verursacht haben soll, muss eine 47-jährige Japanerin mit dem eigenen Leben büßen. Am Ende eines fast zehn Jahre dauernden spektakulären Prozesses bestätigte der Oberste Gerichtshof in Tokio am Dienstag das von unterer Instanz verhängte Todesurteil gegen die Frau.
Curry-Eintopf war arsenverseucht
Die Richter befanden die frühere
Versicherungsvertreterin Masumi Hayashi für schuldig, in der westlichen
Stadt Wakayama zwei Erwachsene und zwei Kinder mit arsenverseuchtem
Curry-Eintopf umgebracht zu haben. Bei dem Anschlag im Juli 1998 hatten 63
weitere Festbesucher Vergiftungen erlitten.
Kein Tatmotiv
Obwohl die Richter kein Tatmotiv feststellen
konnten und es weder konkrete Beweise noch Augenzeugen gegeben hatte, kamen
sie zu dem Ergebnis, dass es keinen Zweifel an der Schuld der Frau gebe. Zum
Motiv hatten die Staatsanwälte vorgebracht, Hayashi sei von anderen Frauen
in der Nachbarschaft gemieden worden. Aus Wut darüber habe sie sich zu der
Tat entschlossen.
Angeklagte beteuerte ihre Unschuld
Ermittler hatten im
Küchenbereich der Angeklagten Arsen gefunden, das mit dem im Currytopf
gefundenen Gift übereingestimmt haben soll. Die Beschuldigte selbst hatte
bis zur Verhängung des Todesurteils 2002 geschwiegen, jedoch im
Berufungsverfahren ihre Unschuld beteuert.
Wollte Lebensversicherung kassieren
Hayashi wurde außerdem des
mehrfachen versuchten Mordes an ihrem Mann, einem früheren Kammerjäger, für
schuldig befunden. Zweimal soll sie außerdem versucht haben, einen Bekannten
zur Erschwindelung hoher Lebensversicherungsprämien zu vergiften. Der
Prozess gegen Hayashi hatte landesweit für großes Aufsehen gesorgt.
In den Wochen nach den Vergiftungen bei dem Sommerfest in der Provinz Wakayama war es an mehreren Orten des japanischen Inselreiches zu einer ganzen Serie von Lebensmittelvergiftungen mit Todesopfern gekommen.