Bis zu 145 km/h

Tote bei Mega-Sturm in den USA

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Sechs Menschen kamen im Nordwesten ums Leben, 1,5 Millionen Haushalte sind ohne Strom. Im Bundesstaat Washington gilt der Notstand.

Der folgenschwerste Sturm seit zehn Jahren hat im Nordwesten der USA sechs Menschen in den Tod gerissen und die Stromversorgung für 1,5 Millionen Haushalte unterbrochen. Der Gouverneur des US-Bundesstaats Washington, Chris Gregoire, erklärte den Notstand. Angesichts fallender Temperaturen wurde an die Bevölkerung appelliert, in Innenräumen nicht mit Holzkohlegrills, Propangas-Heizstrahlern oder anderem Kohlenmonoxid produzierenden Geräten zu heizen.

In Kent im US-Bundesstaat Washington fand die Feuerwehr 33 Personen mit Kohlenmonoxidvergiftungen, die angesichts von Temperaturen um den Gefrierpunkt ihren Holzkohlengrill angefeuert hatten. Sie wurden nach Angaben von Feuerwehrsprecher Kyle Ohashi in ein Krankenhaus in Seattle gebracht und nicht mehr in Lebensgefahr. Nach Angaben von Stromversorgern kann es mehrere Tage dauern, bis alle Haushalte wieder ans Stromnetz angeschlossen sind.

Schulen geschlossen, Flüge abgesagt
Auf dem Seattle-Tacoma International Airport wurden am Freitag Windstärken von 111 Kilometern pro Stunde gemessen, in der Nähe von Westport waren es sogar 145 Kilometer pro Stunde. In einer Wartehalle fiel der Strom aus, Dutzende Flüge wurden abgesagt. In Seattle blieben etliche Schulen geschlossen. Wegen eines Stromausfalls an der Druckpresse konnte die Zeitung "Seattle Post-Intelligencer" zum ersten Mal seit sieben Jahrzehnten nicht erscheinen.

Am Donnerstag kam in Seattle eine 41 Jahre alte Frau ums Leben, die in ihrem überfluteten Keller eingeschlossen war. Ein 28-jähriger Mann starb, als sein Wohnwagen in der Nähe von Olympia von abgebrochenen Ästen getroffen wurde. Umstürzende Bäume verursachten im US-Staat Washington Verkehrsunfälle, bei denen zwei Menschen umkamen. An der Küste von Oregon starb ein älteres Ehepaar bei einem Wohnungsbrand. Die beiden hatten während eines Stromausfalls Kerzen angezündet.

Im Jänner 1993 hatte ein Sturm im Nordwesten der USA fünf Menschen in den Tod gerissen und Schäden in Höhe von rund 130 Millionen Dollar (99,2 Mio. Euro) angerichtet, wie ein Wissenschafter von der Universität Washington mitteilte.

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