Die Mädchen befinden sich noch im künstlichen Koma.
Die in Australien getrennten siamesischen Zwillinge Trishna und Krishna haben die Marathon-Operation gut überstanden. Es gebe vorerst keine Anzeichen für Hirnschäden, sagte der Chefchirurg des Kinderkrankenhauses in Melbourne, Leo Donnan, am Mittwoch. Die fast dreijährigen Mädchen aus Bangladesch wurden noch in einem künstlichen Koma gehalten und beatmet.
Die Ärzte wollten mit Ultraschallaufnahmen des Gehirns noch warten, bis die Kleinen sich ein bisschen von den Strapazen der mehr als 25-stündigen Operation erholt haben. Ein Team von 16 Ärzten hatte sie am Montag getrennt. "Endgültig zeigt sich erst, wie es ihnen geht, wenn sie aufwachen, und wir sehen, wie sie sich gegenüber den Leuten, die sie kennen, verhalten", satte Donnan. Wie die Schwestern reagieren, wenn sie sich das erste Mal in ihrem Leben richtig anschauen können, sei auch ungewiss. "Ob sie überrascht sein werden oder schockiert - wir wissen es nicht", meinte er.
Hirnschaden wahrscheinlich
Die Bettchen der beiden seien so eng
zusammengestellt worden wie möglich. Die Chance, dass beide ohne Hirnschaden
davon kommen, schätzte er nach wie vor auf nur 25 Prozent. Zudem hätten die
Kinder Nierenprobleme, und andere Organe funktionierten nicht einwandfrei.
Beide Kinder hätten noch einen schwierigen Weg vor sich, betonte Donnan. Im
Moment sei die größte Gefahr eine Infektion an der großen Kopfwunde.
Moira Kelly, die die Kinder vor mehr als zwei Jahren in einem Waisenhaus in Bangladesch fand und zur Operation nach Australien brachte, war von Emotionen überwältigt. "Unglaublich, diese beiden wunderbaren kleinen Menschen in zwei getrennten Bettchen zu sehen", sagte sie Reportern vor dem Krankenhaus.