Nigeria

Über 100 Tote bei Flugzeug-Absturz

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In Nigeria ist am Sonntag ein Flugzeug mit 110 Insassen abgestürzt. Es soll mindestens vier Überlebende geben.

Beim Absturz einer nigerianischen Passagiermaschine sind am Sonntag vermutlich mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben nigerianischer Luftfahrtvertreter geriet die Maschine der Inlandsfluggesellschaft ADC kurz nach dem Start vom Flughafen der Hauptstadt Abuja ins Trudeln, stürzte auf die Erde und ging in Flammen auf.

Sultan unter den Opfern
Die genaue Opferzahl war zunächst nicht bekannt. Die staatliche Nachrichtenagentur NAN berichtete von mindestens vier Überlebenden. Unter den Toten befand sich nach offiziellen Angaben der Sultan von Sokoto, Mohammadu Maccido, der höchste moslemische Würdenträger des westafrikanischen Landes.

Bergungsarbeiten dauern an
Die Maschine mit rund 110 Insassen war auf dem Weg von Lagos nach Sokoto, der Hauptstadt des gleichnamigen nordwestnigerianischen Bundesstaats, in Abuja zwischengelandet, um einige Passagiere aussteigen zu lassen. Kurz nach dem neuerlichen Start verlor sie dann das Gleichgewicht und stürzte ab. Über die Unglücksursache war zunächst nichts bekannt. Die Bergungsarbeiten dauerten am Abend an.

Politiker unter den Passagieren
Laut einem Regierungssprecher von Sokoto waren unter den Opfern zahlreiche weitere Politiker des Bundesstaats, darunter der stellvertretende Gouverneur, der Bildungsminister sowie zwei Senatoren. Die Agentur NAN meldete, an Bord der Unglücksmaschine hätten sich außerdem der Sohn eines früheren Präsidenten und weitere führende Politiker befunden. Staatschef Olusegun Obasanjo sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus.

Nach dem Absturz hat die Regierung in Abuja der betroffenen Airline die Lizenz entzogen. Die Betriebsgenehmigung für die Inlands-Fluggesellschaft ADC werde mit sofortiger Wirkung aufgehoben, sagte Luftfahrtminister Babalola Borishade am Montag.

Mängel in der Flugsicherheit
In Nigeria kommt es angesichts verheerender Mängel in der Flugsicherheit regelmäßig zu Abstürzen. Im vergangenen Monat kam beim Absturz eines Militärflugzeugs im Bundesstaat Benue ein Teil der Armeeführung des Landes - insgesamt zehn Generäle und vier weitere ranghohe Offiziere - ums Leben. Vergangenen Dezember starben insgesamt 117 Insassen beim Absturz ihrer Maschine in Port Harcourt, zwei Monate zuvor war ein Passagierflugzeug mit mehr als 100 Menschen an Bord über einem Dorf nahe der Wirtschaftsmetropole Lagos zerschellt. Niemand überlebte das Unglück.

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