"Bailout Bill" versteckt sein Gesicht stets unter einer Strickmütze und hinter einer Sonnebrille. Hunderte Menschen hoffen täglich Geld von ihm zu bekommen.
Seine wahre Identität rückt er nicht heraus - dafür aber jede Menge Dollar: Ein "Bailout Bill" genannter geheimnisvoller Unbekannter verschenkt in Zeiten der Wirtschaftskrise mitten in New York Geld an Bedürftige. Der gutgebaute Wohltäter, der sein Gesicht unter einer Strickmütze und hinter einer Sonnenbrille versteckt, verteilte das Geld am Mittwoch in einer von Bodyguards geschützten Kabine - der "Bailout Booth" - am berühmten Times Square. Hunderte Menschen warteten bei Eiseskälte bis zu fünf Stunden lang, um einen oder mehrere 50-Dollar-Scheine von Bill zu ergattern.
Geldnöte
Viele der New Yorker in den Warteschlangen stecken
nach eigener Aussage wegen der Finanzkrise in Geldnöten. Sie erzählen
Bailout Bill, wieso sie Geld brauchen und er entscheidet, wieviel er ihnen
gibt. 50 Dollar gibt er jedem, aber wenn jemand eine besonders
herzzerreissende Geschichte hat, kann es durchaus auch mehr Geld geben.
PR-Trick
Hinter "Bailout Bill" verbirgt sich jedoch mehr als nur
ein selbstloser Wohltäter. Sein Auftritt ist zum Teil auch ein PR-Trick, um
für eine neue kommerzielle Website zu werben, www.bailoutbooth.com.
Internet-Surfer können dort Dienstleistungen oder ihr Hab und Gut anbieten
und Anzeigen schalten. Zugleich wolle "Bailout Bill" aber den ganz normalen
US-Bürgern unter die Arme greifen, genauso, wie die US-Regierung dies für
Banken und andere Konzerne tue, sagte Sprecher Drew Tybus. Weshalb "Bailout
Bill" als Name des mysteriösen Wohltäters durchaus Sinn macht, denn mit der
"Bailout Bill" sind auch die Konjunktur-Rettungspläne der US-Regierung
gemeint.
Nach New York stehen die Hauptstadt Washington, Boston und Philadelphia auf dem Reiseplan von "Bailout Bill", 500.000 Dollar sollen verschenkt werden.