Am Dienstag Vormittag hieß es, man hae Signale der Black Box empfangen. Die Suchmannschaften dementierten kurz darauf: Es sind "keinerlei Signale von den Flugschreibern zum jetzigen Zeitpunkt bestätigt."
Die Hoffnung auf ein baldiges Ende der zermürbenden Sucharbeiten nach dem Wrack von Air-France-Unglücksflug 447 währte nur wenige Stunden. Um 11.51 Uhr am Dienstagvormittag verschickten die französischen Flugunfallermittler eine E-Mail, die keine Zweifel daran ließ, dass von der am Pfingstmontag in den Atlantik gestürzten Airbus-Maschine weiter jede Spur fehlt. "Keinerlei Signale von den Flugschreibern sind zum jetzigen Zeitpunkt bestätigt", hieß es dort knapp.
Berichte über schwache Signale
Die französische Tageszeitung
"Le Monde", eigentlich nicht für vorschnelle Informationen bekannt, hatte am
frühen Dienstagvormittag für die Aufregung gesorgt. Etwa drei Wochen nach
dem Absturz der Air-France-Maschine meldete sie auf ihrer Website, dass
erste schwache Signale der Flugschreiber empfangen worden seien. Das
französische Forschungs-U-Boot "Nautile" sei getaucht, um die Geräte zu
suchen, hieß es. Es schien, als könnten die Ermittlungen der Absturzursache
endlich ein großes Stück vorankommen.
Auch für die Angehörigen der 228 Opfer wäre das eine wichtige Nachricht gewesen. Ein Großteil von ihnen hofft noch immer darauf, dass sie irgendwann einen Leichnam beerdigen werden können. Erst 50 Opfer sind aus den Fluten des Atlantik geborgen worden.
Wage Vermutung zur Realtität erklärt
Doch die
Hoffnungen waren umsonst. "Le Monde" hatte vermutlich das gemacht, wovor die
französischen Flugunfallermittler seit dem Beginn der Untersuchungen warnen:
Eine wage Vermutung zur Realität erklärt. In den vergangenen Wochen war das
oft passiert. Tagelang wurde von manchen Medien berichtet, dass
wahrscheinlich vereiste Pitot-Sonden zur Geschwindigkeitsmessung am Absturz
schuld seien. Dementi von allen Seiten halfen zunächst nicht. Auch die These
eines Anschlags kam immer wieder auf. Zuletzt wurde spekuliert, es könnte
einen Defekt am Wassersystem gegeben haben. Flüssigkeit sei ausgelaufen und
bei Temperaturen von etwa 50 Grad minus gefroren. Das habe dann zu
Materialschäden geführt.
Ohne Wrack und Flugschreiber wird es möglicherweise nie Gewissheit geben. "Wir sind immer noch in der Phase der Suche", stellte Forschungsschiff-Kapitän Guillemet am Dienstag fest. "Wir empfangen akustische Wellen, aber leider gibt es bisher nichts Handfestes." Man müsse alle Daten analysieren. "Eine Falschmeldung ist umgelaufen."
Für die Suche nach den Flugschreibern in dem mehr als 1,200 Kilometer nordöstlich der brasilianischen Festlandküste gelegenen Seegebiet bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Geräte können in der Regel nur etwa eine Monat Signale senden. Hinzu kommt, dass sie wahrscheinlich mehrere tausend Meter tief im Atlantik liegen.