Zum Auftakt des Jahres der sanitären Grundversorgung schlägt die UNO Alarm: 40 Prozent der Erdbevölkerung fehlt es an grundlegenden Sanitäreinrichtungen.
2,6 Milliarden Menschen, das sind mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung, haben keinen Zugang zu Toiletten. Dieser Umstand hat täglich tausende Todesfälle zur Folge, die Hauptbetroffenen sind Kinder unter fünf Jahren. Die UNO hat deshalb 2008 zum "Jahr der sanitären Grundversorgung" erklärt, der Auftakt erfolgte am Mittwoch im New York.
1,5 Mio. verhinderbare Todesfälle
Fünf Millionen Menschen
sterben jedes Jahr an Krankheiten, die durch mangelnde Sanitärhygiene
verursacht werden. Das sind unter anderem Cholera, Wurmbefall, Diarrhoe,
Lungenentzündungen und Unterernährung. "Alle 20 Sekunden stirbt ein Kind in
Folge schlechter sanitärer Verhältnisse. Das sind 1,5 Millionen
verhinderbare Todesfälle pro Jahr", heißt es bei der UNO.
Wege schlechter Hygiene Arbeit und Unterricht versäumt
Laut
Unicef, dem UNO-Kinderhilfswerk, könnte durch bessere sanitäre Verhältnisse
ein Drittel der Todesfälle in Folge von Durchfall verhindert werden. Durch
einfache Maßnahmen wie Händewaschen wäre ein weitere Drittel vermeidbar.
"Das würde auch helfen, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in jenen
Ländern zu beschleunigen, in denen mangelnde Sanitärhygiene der Hauptgrund
für krankheitshalber entfallene Arbeits- und Schultage sind", erklärte die
Unicef. Denn vor allem Mädchen in der Pubertät versäumen den Unterricht,
wenn es in der Schule keine sauberen Toiletten und Möglichkeiten zum
Händewaschen gibt.
BOKU bietet technische Lösungen
"Allerdings reicht es nicht,
Menschen eine Wasserleitung oder eine Toilette zu bauen. Oft ist die
Infrastruktur zu teuer, um erhalten werden zu können, oder wird aus
mangelndem Verständnis einfach nicht genutzt", erläuterte die heimischen
Vertreter der "Sustainable Sanitation Alliance", einer der UNO-Partner, am
Mittwoch. Seitens Österreichs sind in der weltweit mehr als 50 Vereinigungen
umfassenden Organisation die Universität für Bodenkultur, die
Entwicklungszusammenarbeit, das AEE-Institut für nachhaltige Technologien
und der EcoSan Club vertreten. Neben produktiven technischen Lösungen, die
Fäkalien zu Dünger oder Biogas umwandeln, seien auch Schulungen in Hygiene,
im Betrieb und der richtigen Nutzung der Klos und Wasserversorgung notwendig.