Blutige Unruhen

13 Tote bei Schießerei im Gazastreifen

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Weitere 100 Menschen wurden verletzt, die Kämpfe dauern noch an.

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei der Hamas-Bewegung und einer bewaffneten Gruppe von islamistischen Fundamentalisten sind im Gazastreifen mindestens 13 Palästinenser ums Leben gekommen. Nach Angaben von Rettungskräften wurden bei den Schusswechseln in Rafah am Freitag zudem 100 Menschen verletzt, 20 davon schwer. Die Kämpfe dauerten laut Augenzeugen am Abend an.

Die Polizei der radikalislamischen Hamas stürmte nach Augenzeugenberichten eine Stellung der Fundamentalisten in Rafah an der Grenze zu Ägypten, die sich in eine Moschee zurückgezogen hatten. Unter den Toten befand sich nach Angaben der Rettungskräfte ein hochrangiges Hamas-Mitglied.

Die Schüsse fielen den Augenzeugen zufolge, nachdem die radikale Gruppierung Jund Ansar Allah in Rafah ein sogenanntes "Islamisches Emirat" ausgerufen hatte. Dabei stellte die bewaffnete Gruppe demnach die Vorherrschaft der Hamas-Bewegung in Frage, die seit Juni 2007 den Gazastreifen kontrolliert. Die Hamas-Polizei sprengte nach Angaben eines AFP-Fotografen das Haus des Anführers der Jund Ansar Allah, Abdel Latif Mussa. Die Zufahrtsstraßen nach Rafah wurden gesperrt.

Jund Ansar Allah ("Die Soldaten der Jünger Gottes") strebt eine strikte Anwendung des islamischen Rechts an und wirft der Hamas vor, in sittlichen Fragen zu liberal zu sein.

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