Somalia

14 Tote bei Selbstmordanschlag in Mogadischu

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Anschlag in Mogadischu: Ein Selbstmörder sprengte sich in die Luft - und riss 14 Menschen mit in den Tod.

Ein Selbstmordattentäter hat in der von äthiopischen Truppen geräumten somalischen Hauptstadt Mogadischu am Samstag nach Berichten von Augenzeugen mindestens 14 Menschen mit in den Tod gerissen. Eigentliches Ziel des Attentäters waren offenbar Soldaten der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU), die er mit seinem zur Bombe umfunktionierten Auto jedoch verfehlte. Die Autobombe sei 200 Meter vom Stützpunkt der AU-Truppe entfernt detoniert. Unter den Getöteten sei ein Polizist, bei den anderen Opfern handle es sich um Zivilpersonen, hieß es.

Friedenstruppe
In den kommenden Tagen sollen Soldaten aus Uganda und Burundi die gegenwärtig 1600 Mann starke Friedenstruppe verstärken. Die islamistische Shabab-Miliz hat angekündigt, sie werde ihren Kampf auch nach dem äthiopischen Abzug fortsetzen und die AU-Truppen aus dem Land vertreiben. Der 2006 von der äthiopischen Armee vertriebene Islamistenführer Sheikh Sharif Sheikh Ahmed war am vergangenen Sonntag an der Spitze der im Exil in Eritrea gegründeten "Allianz für die Wiederbefreiung Somalias" im Triumph nach Mogadischu zurückgekehrt. Nach dem von Kämpfen und Zusammenstößen begleiteten Abzug der Äthiopier war es zu Freudenfesten der Bevölkerung gekommen.

Der im Dezember zurückgetretene somalische Präsident Abdullahi Yusuf Ahmed hat unterdessen im Jemen politisches Asyl erhalten. Seine vom Westen unterstützte Regierung hatte mit Hilfe der äthiopischen Armee zunächst die islamistischen Milizen zurückdrängen können. Inzwischen kontrolliert die handlungsunfähige Übergangsregierung faktisch nur noch die Stadt Baidoa, nachdem Äthiopien seine Truppen aus dem Nachbarland abgezogen hat. Ein aus Warlord-Vertretern zusammengesetztes "Übergangsparlament" soll am Montag im Exil in Dschibuti (Djibouti) einen neuen Staatschef küren. Das ostafrikanische Bürgerkriegsland ist seit dem Sturz der Diktatur von General Mohammed Siad Barre 1991 ohne funktionierende Zentralregierung

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