Sadaquee verkaufte Videoaufnahmen von Regierungsgebäuden in Washington.
Wegen Unterstützung internationaler Terrorgruppen muss ein 23 Jahre alter muslimischer Amerikaner für 17 Jahre hinter Gitter. Ehsanul Islam Sadequee war zuvor unter anderem für schuldig befunden worden, Videoaufnahmen von Regierungsgebäuden in Washington gemacht und sie an ausländische Terroristen, darunter in Bosnien, geschickt zu haben. "Hier geht es nicht um Ihren Glauben", sagte Richter William Duffey nach der Verkündung des Strafmaßes in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) am Montag. "Es geht hier um Recht und Gesetz in diesem Land und Ihre Entscheidung, dass sie nicht für Sie gelten", zitierte ihn der Fernsehsender CNN.
"Toronto 18"
Zudem unterstützte Sadequee - der
US-Bürger mit Wurzeln in Bangladesch ist - nach Ansicht der Behörden eine
kanadische Terrorzelle, die eine Serie von Bombenanschlägen zum fünften
Jahrestag der Terrorattacken von 11. September 2001 plante. Ziele waren die
Börse in Toronto, ein Stützpunkt der kanadischen Geheimpolizei und eine
Militärbasis. Sadequee war nach Ermittlungen der Behörden im März 2005 nach
Kanada gereist, um sich mit drei Mitgliedern der Zelle "Toronto 18" zu
treffen, so benannt nach der ursprünglich vermuteten Mitgliederzahl.
Rücksicht auf Alter
Dem 23-Jährigen hatten bis zu 60 Jahre
Haft gedroht. Die Staatsanwaltschaft empfahl unter anderem angesichts des
Alters des Verurteilten aber lediglich 20 Jahre Gefängnis. Vor der
Verkündung des Strafmaßes erklärte Sadequee in einer etwa einstündigen Rede
über seinen Glauben, dass er die Autorität des Gerichts nicht anerkenne.
Die Behörden hatten die Gruppe "Toronto 18" im Juni 2006 in der gleichnamigen Stadt und Umgebung in einer spektakulären Aktion ausgehoben. Den zunächst 14 erwachsenen und vier jugendlichen Verdächtigen wurde vorgeworfen, an Trainingslagern radikaler Islamisten teilgenommen und Terroranschläge geplant zu haben. Bei einigen Beschuldigten wurde das Verfahren inzwischen eingestellt.
