Jagd auf Polizeiauto

Wieder Bulldozer-Anschlag in Jerusalem

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In Jerusalem hat ein Traktorfahrer vorsätzlich ein Polizeiauto gerammt. Zwei Menschen wurden verletzt. Der Fall erinnert an die Amokfahrt eines Bulldozers.

Bei einer erneuten Amokfahrt eines Palästinensers in Jerusalem sind am Donnerstag zwei israelische Polizisten verletzt worden. Es war bereits die vierte solche Tat binnen acht Monaten. Polizeisprecher Mickey Rosenfeld sagte, der Radlader-Fahrer habe ein Polizeiauto zweimal mit der Schaufel in die Luft gehoben und umgeworfen. Auch ein Bus ist bei dem Angriff beschädigt worden.

Herbeigerufene Polizisten und ein Taxifahrer hätten auf den Angreifer geschossen und ihn tödlich verletzt. Die Polizisten - ein Mann und eine Frau - wurden nur leicht verletzt, drei Mädchen in einem Schulbus erlitten einen Schock. "Der Vorfall ereignete sich in nur 500 Meter Entfernung von dem Malcha-Einkaufszentrum", sagte Rosenfeld.

Ein weiterer Polizeisprecher sagte, es bestehe keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Anschlag handelte. Der Fahrer stamme aus dem arabischen Ostteil Jerusalems. In dem Fahrerhaus sei ein offener Koran gefunden worden. "Ich sah den Radlader wild durch die Gegend fahren", erzählte ein Augenzeuge dem israelischen Online-Dienst "ynet". "Er rammte den Polizeiwagen mit voller Wucht."

Im vergangenen Jahr war es in Jerusalem bereits dreimal zu ähnlichen Anschlägen gekommen. Bei zwei Amokfahrten mit Radladern im Juli waren insgesamt drei Israelis getötet und mehr als 20 verletzt worden. Unter den Todesopfern befand sich auch eine gebürtige Österreicherin.

Im vergangenen September raste dann ein Palästinenser mit seinem Auto in eine Gruppe israelischer Soldaten und verletzte etwa 20 von ihnen. In allen drei Fällen stammten die Amokfahrer aus Ost-Jerusalem und wurden von Sicherheitskräften oder Passanten erschossen.

Drei Tote bei Luftangriff
Bei einem israelischen Luftangriff waren am Donnerstagmorgen im Gazastreifen drei Palästinenser ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher der Gesundheitsbehörde in Gaza weiter mitteilte, hatte ein unbemanntes israelisches Flugzeug eine Rakete auf eine Gruppe von Männern in der Nähe des Flüchtlingslagers Al-Marasi im Gazastreifen abgefeuert. Nach Augenzeugenberichten handelt es sich bei den Toten um militante Palästinenser.

Ein israelischer Armeesprecher in Tel Aviv bestätigte den Angriff. Die Gruppe von Palästinensern habe zuvor eine Panzerabwehrgranate auf eine Militärpatrouille auf israelischem Boden abgefeuert, sagte er.

Zuvor war bereits in der Nacht zum Donnerstag ein Kommandant der militanten Palästinensergruppe Islamischer Heiliger Krieg getötet worden. Der Tote soll nach israelischen Armeeangaben für den Abschuss von Raketen auf Israel verantwortlich gewesen sein. Die militante Palästinensergruppe kündigte daraufhin Vergeltung an. In Israel schlugen am Donnerstag erneut vier aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen ein.

Militante Palästinenser haben seit Ende der 22 Tage langen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen am 18. Jänner mehr als 130 Raketen auf Israel abgefeuert. Ziel des israelischen Militäreinsatzes war nach Armeeangaben, den Raketenbeschuss soweit wie möglich zu reduzieren. Israel droht mit einem neuen Militäreinsatz, sollten die Angriffe aus dem Gazastreifen andauern.

Fotos: (c) Reuters

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Der Fahrer wurde erschossen.

In Jerusalem hat erneut ein Mann mit einem Bulldozer gezielt Autos gerammt.

Der Jerusalemer Polizeichef Ilan Franko teilte mit, ein Passant und ein Polizist hätten auf den Attentäter geschossen und ihn getötet.

16 Menschen wurden verletzt.

Polizeikräfte sperrten den Ort des Anschlags weiträumig ab. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht.

Der Zwischenfall ereignete sich in der Nähe des King-David-Hotels, in das der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama am selben Tag einziehen sollte.

Einer von ihnen erlitt nach Medienberichten schwere Beinverletzungen.