Kritik an Polizei

Wilde Gerüchte in Kairo nach Terroranschlag

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Laut Medienberichten könnte der Anschlag dazu gedient haben, die Verabschiedung des umstrittenen Anti-Terror-Gesetzes zu erleichtern.

Nach dem Terroranschlag auf westliche Touristen in Kairo mit einer Toten und 25 Verletzten kursieren in Ägypten Verschwörungstheorien und wilde Gerüchte. Laut Medienberichten vom Dienstag erhielten einige Ägypter wenige Stunden nach der Explosion einer Bombe im Khan-al-Khalili-Bazar eine SMS. Darin sei angedeutet worden, die Bombe sei gelegt worden, um die geplante Verabschiedung des umstrittenen Anti-Terror-Gesetzes zu erleichtern. Das Gesetz wird von der Opposition als Versuch gewertet, den seit 1981 in Ägypten geltenden Ausnahmezustand unter anderem Namen fortzusetzen.

Täter geflüchtet?
Die Zeitung "Al-Masry Al-Yom" berichtete am Dienstag, Augenzeugen hätten ausgesagt, nach der Explosion sei direkt neben dem Tatort ein Mann zu einem Auto gerannt, das an der benachbarten Al-Azhar-Straße auf ihn gewartet habe. Aus Sicherheitskreisen hatte es am Montag geheißen, die Polizei habe zwei Frauen und drei Männer als Tatverdächtige inhaftiert.

Kritik an Polizei
Ehemalige Führungskräfte der Sicherheitsorgane und unabhängige Anti-Terror-Experten kritisierten unterdessen in der Kairoer Zeitung "Al-Badeel" die aus ihrer Sicht mangelhafte Disziplin und Kompetenz der ägyptischen Polizei. An allen Sehenswürdigkeiten in Kairo seien zwar täglich viele Polizisten im Einsatz. Diese seien aber schlecht ausgebildet und unmotiviert, so dass nicht zu erwarten sei, dass sie einen Terroranschlag verhindern könnten.

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