Iranische Abgeordnete sprachen vom möglichen Abgang des bisherigen Ministers Mottaki.
Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat am Mittwoch Informationen über einen Rücktritt seines Außenministers Manouchehr Mottaki dementiert. Ahmadinejad sagte nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Mehr, Mottaki bleibe "fest auf seinem Platz und geht seinem Beruf mit Freude nach". Zuvor hatten zwei einflussreiche Abgeordnete bekanntgegeben, Mottaki habe am Dienstagabend um seine Ablösung ersucht. Am Wochenende war der iranische Atomunterhändler Ali Larijani zurückgetreten und durch Said Jalili, einen Vertrauten des Präsidenten, ersetzt worden.
Ahamdinejad sieht "psychologischen Krieg"
Die von den
Parlamentariern verbreiteten Informationen "sind Teil eines psychologischen
Krieges gegen die Regierung", sagte Ahmadinejad. Der Präsident hatte am
Dienstag einen Besuch im Nachbarland Armenien vorzeitig abgebrochen. Als
Gründe nannte ein Diplomat in der armenischen Hauptstadt Eriwan die
Atomgespräche und die innenpolitische Situation im Iran.
Atombeauftragter Jalili Übergangsminister?
Die beiden
Abgeordneten, die beide im Auswärtigen und im Sicherheitsausschuss des
Parlaments vertreten sind, hatten nach einem Bericht der Nachrichtenagentur
ISNA versichert, Mottaki habe am Dienstagabend seinen Rücktritt bei
Ahmadinejad eingereicht. Die Nachrichtenagentur Mehr, die den Konservativen
nahesteht, berichtete noch am Mittwoch, Ahmadinejad wolle möglicherweise
seinen neuen Atombeauftragten Jalili übergangsweise zum Außenminister
ernennen. Kurz darauf hatte Vizeaußenminister Mohammad Ali Shahidi ebenfalls
über Mehr diese Berichte als falsch zurückgewiesen.
Jalili neuer Chefunterhändler
Jalili war am Wochenende zum
Chefunterhändler im Atomstreit zwischen dem Iran und dem Westen ernannt
worden, nachdem sein Vorgänger Ali Larijani seinen Rücktritt bekanntgegeben
hatte. Jalili traf am Dienstagabend in Rom erstmals mit dem
EU-Außenbeauftragten Javier Solana zusammen.