Mbeki soll hinter einem Korruptionsverfahren gegen Parteichef Zuma stecken. Deswegen fordert seine eigene Partei seinen Rücktritt.
Der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki ist von seiner eigenen Partei, dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC), zum Rücktritt aufgefordert worden. ANC-Generalsekretär Gwede Mantashe erklärte am Samstag in Johannesburg, der Vorstand der einstigen Widerstandsorganisation gegen die Apartheid habe entschieden, den Präsidenten noch vor dem Auslaufen seiner Amtszeit abzuberufen. Mbeki habe zugestimmt, sich diesem Prozess nicht entgegen zu stellen, sondern mit dem Vorstand zu kooperieren.
Dem Vernehmen nach soll das Parlament in den nächsten Tagen zusammentreten, um die Einzelheiten des Wechsels an der Staats- und Regierungsspitze formell einzuleiten. Beobachter äußerten die Vermutung, dass mehrere Minister in diesem Fall mit Mbeki zurücktreten könnten. Dies könnte Südafrika in eine schwere politische Krise stürzen.
Mbeki hat damit seinen innerparteilichen Machtkampf gegen Jacob Zuma endgültig verloren. An diesen musste er bereits den ANC-Vorsitz abtreten. In der vergangenen Woche hatte ein Gericht in Johannesburg eine Korruptionsklage gegen Zuma abgewiesen. Mbeki wurde vorgeworfen, das Verfahren gegen seinen beliebten Rivalen forciert zu haben. Dadurch geriet der Präsident innerhalb des ANC weiter unter Druck.