Eine Serie von Bombenanschlägen hat am Mittwoch einen nicht angekündigten Besuch von US-Verteidigungsminister Robert Gates im Irak überschattet.
Mindestens 25 Menschen wurden dabei getötet. Dessen ungeachtet erklärte Gates nach Gesprächen mit seinem irakischen Kollegen Abdul Kader al-Obeidi, nach seinem Dafürhalten sei "ein sicherer und stabiler Irak in Reichweite". Es müsse aber auch noch viel getan werden, um die Gewalt zu stoppen, sagte Gates und mahnte zur Geduld.
Gewaltanstieg im Nordirak
Der Minister verwies darauf, dass die
Gewalt im Irak in den vergangenen Monaten insgesamt zurückgegangen sei. Dies
habe zahlreiche Flüchtlinge dazu bewogen, in den Irak zurückzukehren. Auch
hätten die Investitionen aus dem Ausland zugenommen. All das lasse die
Hoffnung wachsen. Besorgt äußerte sich Gates hingegen über einen Anstieg der
Gewalt im früher eher ruhigen Nordirak. Er sei aber erfreut zu hören, dass
die irakischen Streitkräfte zurückschlügen.
Autobombenexplosion in Bagdad
Der schwerste Anschlag ereignete
sich am Nachmittag in dem größtenteils von Schiiten bewohnten Bagdader
Stadtteil Karradah. Bei der Explosion einer Autobombe kamen dort nach
Polizeiangaben mindestens 16 Menschen ums Leben, 28 wurden verletzt. Die
Bombe im Zentrum der Hauptstadt detonierte kurz vor der Pressekonferenz von
Gates und Obeidi.
Weitere Anschläge
Drei weitere Autobombenanschläge wurden in
Bakuba, Kirkuk und Mossul verübt, wie die Polizei mitteilte. In Bakuba seien
bei dem Angriff eines Selbstmordattentäters auf eine Bushaltestelle fünf
Menschen getötet und 20 verletzt worden, in Kirkuk tötete eine in einem
geparkten Auto versteckte Bombe drei kurdische Soldaten. Bei dem Anschlag in
der nordirakischen Stadt Mossul wurde den Angaben zufolge eine Zivilperson
getötet, sieben Menschen wurden verletzt.
Gates war zu seinem sechsten Besuch im Irak zunächst in Mossul gelandet und anschließend nach Bagdad weitergeflogen. Er beriet unter anderem mit Vertretern der Streitkräfte darüber, wie die nach einer Erhöhung der Truppenstärke im Irak erreichte Verringerung der Gewalt in den meisten Regionen des Landes nachhaltig gesichert werden kann.