Die Beamten-Bestechung floriert in Italien. Die "unmoralische Steuer" runiert vor allem im Süden des Landes die Wirtschaft.
In Italien kassieren Regierungsbeamte jährlich rund 60 Millionen Euro Bestechungsgelder und schaden damit nach Angaben des italienischen Rechnungshofs besonders der Wirtschaft im Süden des Landes. Das Phänomen der Korruption von Seiten der Regierung sei "erheblich und in Zeiten der Krise folgenschwer" für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, sagte der Hauptermittler des Rechnungshofs, Furio Pasqualucci, am Donnerstag bei der Vorstellung seines Jahresberichts. Pasqualucci bemängelte die unzureichende Verfolgung von Korruptionsdelikten.
"Unmoralische Steuer"
Die an Regierungsbeamte gezahlten
Korruptionsgelder in Höhe von geschätzten 60 Millionen Euro im Jahr seien
eine "unmoralische Steuer", die besonders im Süden des Landes ausländische
Investoren abschrecke, kritisierte Pasqualucci. Abgesehen von der
norditalienischen Region Lombardei lägen die Regionen mit den meisten
Beschwerden über korrupte Beamte - Sizilien, Kampanien, Kalabrien sowie
Apulien - alle in Süditalien.