Das Himalaya-Königreich befindet sich nun auf dem Weg von absoluter Monarchie zur Demokratie.
Nach fast 100 Jahren absoluter Monarchie wählen die Menschen in Bhutan am 24. März zum ersten Mal ein Parlament. Zur Wahl der 47 Mitglieder der Nationalversammlung sind 400.000 Menschen als Berechtigte registriert, wie Wahlleiter Kunzang Wangdi am Donnerstag erklärte. Der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident des Himalaya-Staats werde dann am 25. März in sein Amt eingeführt. Ein Verfassungsentwurf sieht vor, dass der 27-jährige König Jigme Keshar Namgyal Wangchuck anschließend als repräsentatives Staatsoberhaupt fungiert.
Von absoluter Monarchie zur Demokratie
Die Wahl des Unterhauses
des Parlaments schließt den Übergang des Landes von der absoluten Monarchie
zur Demokratie ab. 15 der 20 Mitglieder des Oberhauses, des Nationalrats,
wurden Ende Dezember gewählt, die Wahl der fünf restlichen erfolgt Ende
Jänner. Im vergangenen Jahr wurden in Bhutan bereits zwei Probewahlen
abgehalten, um die Menschen auf die echte Abstimmung vorzubereiten.
Abgeschottetes Land
Bhutan liegt abgeschottet zwischen Indien und
China und hat schätzungsweise zwischen 700.000 und 2,2 Millionen Einwohner.
Internationale Medien wurden erst 1974 ins Land gelassen. Die Zahl
ausländischer Touristen wird jedes Jahr auf etwa 6.000 begrenzt, um die
einzigartige Kultur und Umwelt des Himalaya-Staates zu schützen. Der
damalige König Jigme Singye Wangchuck hatte 2006 überraschend zugunsten
seines Sohnes abgedankt und die Einführung der Demokratie angekündigt.