"Was ist die G-20?", fragte US-Präsident Bush seinen australischen Kollegen. Auch nach 8 Jahren in Amt kennt er sich nicht aus.
Auch nach acht Jahren Amtszeit findet sich US-Präsident George W. Bush offenbar noch immer nicht ganz im internationalen Institutionen-Dickicht zurecht. Medienberichten zufolge blamierte er sich Anfang Oktober bei einem Telefonat mit dem australischen Premierminister Kevin Rudd mit seiner Unkenntnis über die G-20-Gruppe, in der sich die führenden Industrie- und Schwellenländer zusammengeschlossen haben. Nach Angaben der Zeitung "The Weekend Australien" schlug Rudd vor, angesichts der Finanzkrise einen G-20-Gipfel abzuhalten. Darauf soll Bush geantwortet haben: "Was ist die G-20?"
Hohe Wellen Down Under
Die Regierung Australiens und der USA
dementierten zwar offiziell den Bericht, in Australien schlug er aber
trotzdem hohe Wellen: Weil der Bush-Patzer an die Medien durchsickerte,
forderte der konservative Oppositionsführer Malcolm Turnbull am Sonntag Rudd
auf, sich beim US-Präsidenten zu entschuldigen. Bush habe mit der
Indiskretion, die eindeutig aus dem Büro des Premierministers gekommen sei,
der Lächerlichkeit Preis gegeben werden sollen. Die G-20 trifft sich auf
Einladung Bushs am 15. November in Washington, um über die Turbulenzen an
den Finanzmärkten zu beraten. Auch Rudd wird zu dem Gipfel erwartet.