Regierung will Parallelgesellschaft verhindern

Dänemark plant Migranten-Obergrenze von 30 Prozent für Stadtviertel

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Dänemarks Innenminister Kaare Dybvad Bek will den Anteil der Bewohner mit "nicht-westlichem Hintergrund" in Wohngebieten auf 30 Prozent reduzieren. Bereits vor drei Jahren wurde eine Obergrenze von 50 Prozent eingeführt.

Weil viele Einwanderer nicht-westlicher Herkunft in bestimmten Gebieten wohnen, steige laut dänischer Regierung das Risiko, dass sich dort religiöse und kulturelle Parallelgesellschaften entwickeln. Mit einer Migranten-Obergrenze von 30 Prozent will man diesen Entwicklungen entgegensteuern. „Wir haben viel zu viele Jahre die Augen vor der Entwicklung verschlossen, die auf dem Weg war, und erst dann gehandelt, als die Integrationsprobleme zu groß geworden sind“, so Innenminister Bek. 

Um gemischte Wohngebiete zu schaffen, sollen Sozialwohnungen saniert oder privatisiert werden und so reduziert werden.

15 Stadtviertel als "Ghetto-Gebiete" eingestuft

Innenminister Bek will vor allem den umstrittenen Begriff der "Ghetto-Gebiete" streichen, in denen die Kriminalität besonders hoch ist. In 15 Stadtvierteln ist die Kriminalitätsrate dreimal höher als im nationalen Durchschnitt - und mehr als 60 Prozent haben nur einen Grundschulabschluss.

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