Drei Frauen und deren Kinder, sowie mehrere Waisenkinder sollen aus kurdischen Camps nach Deutschland geholt worden sein.
Die deutsche Regierung hat Medienberichten zufolge an diesem Wochenende erstmals mehrere gefangene deutsche IS-Mitglieder aus Nordsyrien zurück nach Deutschland geholt. Wie unter anderen die "Bild"-Zeitung am Samstag berichtete, soll es sich dabei um den Rücktransport von drei Frauen und deren Kindern sowie mehreren Waisenkindern aus kurdischen Camps gehandelt haben.
Der SWR sprach von insgesamt 15 Deutschen mit mutmaßlicher IS-Vergangenheit, die am Samstag in der nordsyrischen Stadt Qamishli einer Delegation des Auswärtigen Amts übergeben worden seien. Es handle sich dabei um die genannten drei Frauen und deren Kinder. Nach Angaben von "Bild" soll das Auswärtige Amt für die Rückholaktion eine Maschine gechartert haben, Bundespolizisten sollen den Flug begleitet haben.
Nach Angaben des SWR war die Operation bereits vor Monaten vorbereitet worden. Eine entsprechende Namensliste liege den kurdischen Selbstverwaltungsbehörden seit längerem vor, hieß es.
Das Auswärtige Amt wollte sich am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zu dem Vorgang nicht äußern. Auch darüber, ob es sich bei der Rückholaktion um den ersten Vorgang dieser Art gehandelt hat, gab es keine Auskunft.
Bereits im November 2019 war eine zuvor ins Herrschaftsgebiet der Terrormiliz IS ausgereiste Frau mit Unterstützung der Bundesregierung nach Deutschland zurückgeholt worden. Gegen die IS-Rückkehrerin hatten die Behörden damals wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und wegen Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht ermittelt. In den Jahren davor hatte die deutsche Bundesregierung lediglich bei der Ausreise von Kindern aus syrischen Gefangenenlagern geholfen.