Bei einem Streit wurden drei Mitarbeiterin der Oppositionsführerin Bhutto erschossen. Bhutto darf vermutlich nicht bei der Wahl kandidieren.
Drei Mitarbeiter der Partei der pakistanischen Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto sind am Samstag im Südwesten des Landes von Unbekannten erschossen worden. Bewaffnete Männer seien in das Büro der Pakistanischen Volkspartei (PPP) im Bezirk Naseerabad, rund 240 Kilometer östlich von Quetta, eingedrungen und hätten wahllos auf die dort schlafenden Parteiarbeiter geschossen, sagte der örtliche Polizeibeamte Maula Dad. Der Hintergrund des Überfalls könnte ein Streit um Land sein, der zwischen verfeindeten Gruppen schwelt, die jeweils unterschiedlichen Parteien anhängen.
Bhutto darf vermutlich nicht kandidieren
Ein Gericht in ihrer
Heimatstadt Larkana nahm am Freitag eine Beschwerde gegen die Aufstellung
der Vorsitzenden der Pakistanischen Volkspartei (PPP) an. Anfang der Woche
hatte die Wahlkommission bereits die Unterlagen des ehemaligen
Regierungschefs Nawaz Sharif abgelehnt.
Verhandlungen über Forderungskatalog
Die PPP und Sharifs
konservative Muslim-Liga (PML-N) verhandeln derzeit über einen
Forderungskatalog an Musharraf. Der Staatschef hat angekündigt, den von ihm
verhängten Ausnahmezustand am 16. Dezember aufzuheben. Die
Oppositionsparteien erwägen einen Boykott der Wahl und konnten sich bisher
nicht auf eine einheitliche Linie einigen. Mehrere Punkte seien noch
strittig, erklärten Vertreter der Parteien von Bhutto und Sharif am Freitag.
US-Vizeaußenminister John Negroponte hatte Musharraf im November vor einer "Konfrontation" mit Bhutto und den gemäßigten Kräften gewarnt. Dadurch würden allein die Extremisten im Lande gestärkt. Washington hatte auf eine Verständigung zwischen dem Militärmachthaber und Bhutto gesetzt. Musharrafs Regime hat seit 2001 von Washington Zuwendungen von zehn Milliarden Dollar erhalten. Nach anfänglicher Annäherung war die PPP-Vorsitzende auf Distanz zu Musharraf gegangen und hatte zum "Kampf der Demokratie gegen die Diktatur" aufgerufen. Bhuttos Heimkehr nach achtjährigem Exil war erst möglich geworden, nachdem Musharraf auf US-Druck die gegen sie erhobenen Korruptionsanklagen per Dekret für nichtig erklärt hatte. ´
Ausnahmezustand endet am 15. Dezember
Pakistans Präsident Pervez
Musharraf will den Ausnahmezustand in seinem Land nach Angaben des
Generalstaatsanwaltes einen Tag früher als zunächst angekündigt beenden. "Der
Ausnahmezustand wird am 15. Dezember aufgehoben", sagte Malik Muhammad
Qayyum am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Musharraf hatte kurz nach
seiner erneuten Vereidigung als Präsident in der vergangenen Woche auf
internationalen Druck hin in einer Fernsehansprache die Aufhebung des
Ausnahmezustandes für den 16. Dezember angekündigt.
Der Staatschef hatte den Ausnahmezustand am 3. November verhängt und dies unter anderem mit der Gefahr durch islamistische Extremisten begründet. Auf der Grundlage des Ausnahmezustands hatte Musharraf die Richter des Obersten Gerichts, die ihm nicht genehm waren, ausgetauscht.